Einsatzzahlen schießen in die Höhe: Krankenwagen sollen an einem zentralen Standort stehen

Die Zahl der Krankentransporte im Kreis Soest schießt unaufhaltsam in die Höhe. Darauf will der Kreis mit einer erneuten Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes reagieren, obwohl die letzte Fortschreibung nur knapp ein halbes Jahr zurückliegt.
Kreis Soest – In der letzten Fortschreibung waren Notfallrettung und Änderungen bei einzelnen Wachstandorten der Schwerpunkt, in der neuen soll es nun der Krankentransport werden. 2021 ist die Zahl der Transporte per Krankentransportwagen enorm gestiegen, getoppt werden die 23.119 Transporte aus 2021 in diesem Jahr voraussichtlich noch einmal deutlich: Laut Prognose des Kreises sei mit 26.000 KTW-Einsätzen zu rechnen. „Das ist eine Steigerung, die ich so noch nie gesehen habe“, erklärte Hans-Peter Trilling, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst beim Kreis Soest, im Rettungsausschuss.
Ein Ziel des neuen Rettungsdienstbedarfsplanes: Die KTW-Vorhaltung des Kreises soll sich von 590 auf 674 Wochenstunden erhöhen. „Aus Gründen der wirtschaftlichen Vorhaltung und besseren Disposition soll die dezentrale Stationierung der KTW an den Rettungswachen zugunsten einer zentralen Lösung (KTW-Pool) aufgegeben werden. Hierdurch werden Reaktionszeiten, Flexibilität und Disposition erheblich verbessert“, heißt es. Bedeutet: KTW raus aus den Rettungswachen. Wo die Fahrzeuge und ihre Besatzungen dann stationiert werden, ist noch unklar. Die Verantwortlichen haben sich schon mögliche Objekte angesehen.
Kreis Soest will „KTW-Pool“: Im Herbst 2023 soll das Projekt umgesetzt sein
Konkret wird es jedoch erst dann, wenn der Plan-Fortschreibung zugestimmt wurde. Dezernentin Ricarda Oberreuter erklärte: „Wir möchten das Ganze 2023 auf die Straße kriegen.“ Ihre vorsichtige Prognose besagte, dass der KTW-Pool im Herbst 2023 am neuen Standort in Dienst gestellt werden soll. Durch die angestrebte Änderung soll der Kreis 15 statt 12 KTW vorhalten, der Personalbedarf würde um zwei Stellen auf 34 Stellen steigen.
Der Rettungsausschuss gab zuletzt einstimmig grünes Licht für die Fortschreibung des Plans – das letzte Wort hat am 15. Dezember der Kreistag.