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Streit eskaliert: Eigentümer sperrt Weg an der Feldmühle wegen Ärger über die Stadt

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Von: Achim Kienbaum

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Eigentümer hat den Durchgang an der Feldmühle gesperrt
Was sein „Ärger über die Fiskalpolitik der Stadt Soest“ ist, erklärte der Eigentümer des Privatweges im Gespräch mit der Redaktion. © Achim Kienbaum

Es sind nur wenige Worte, ausgedruckt auf einem eher unscheinbaren Zettel und befestigt an einem Bauzaun. Der wiederum blockiert einen bislang offenen Weg – und der Zettel soll wohl Aufschlüsse darüber geben, warum an dieser Stelle niemand mehr durchkommt. Tatsächlich aber wirft er mehr Fragen auf, als er beantwortet.

Soest – Es geht um den kurzen Abschnitt eines Weges, der den Hammer Weg mit dem Feldmühlenweg verbindet und an der Ruine der Feldmühle vorbei führt. Er wird gerne von Passanten als Abkürzung genutzt – unter anderem sind der Bahnhof und das Einkaufszentrum am Brüdertor nicht weit. Jetzt aber geht da nichts mehr: Ein Bauzaun und zwei schwere Betonkübel blockieren den Weg sowohl für Fahrzeuge als auch für Fußgänger und Radfahrer. Als Begründung für diesen Schritt nennt der Eigentümer auf einem kleinen Plakat am Bauzaun Ärger über „die Fiskalpolitik der Stadt Soest“.

Eigentümer sperrt Privatweg an der Feldmühle wegen Streites mit der Stadt
Nichts geht mehr auf diesem Privatweg an der Feldmühle. Der Eigentümer hat den Durchgang gründlich blockiert. © Achim Kienbaum

Genaueres dazu erklärte auf Anfrage Albert Simons von Bockum-Dolffs. Er habe sich in der Vergangenheit darüber geärgert, dass die Stadt ihn als Anlieger des Feldmühlenwegs angesehen und bei Ausbauarbeiten als Anlieger mit herangezogen habe. Das will er nicht akzeptieren. „In der vergangenen Woche haben wir den Weg gesperrt und werden das wahrscheinlich dauerhaft tun.“

Das sagt die Stadt

„Im genannten Fall wurde ein Widerspruch gegen den Beitragsbescheid im Rahmen des Straßenausbaus des Feldmühlenwegs eingelegt. Maßgeblich für eine Heranziehung zum Beitrag ist die tatsächliche Verbindung eines Grundstücks mit der Möglichkeit, über diese Zuwegung das Grundstück von der ausgebauten Straße aus zu erreichen. Der Ausbau des Feldmühlenwegs geschah 2017 und 2018, der Baubeschluss wurde im Juli 2016 gefasst. Die Beitragsbescheide sind vor wenigen Tagen versandt worden.“

„Wir sind Anlieger des Hammer Wegs und haben dort auch Anliegerbeiträge entrichtet. Gegen die doppelte Heranziehung wehre ich mich und habe dagegen auch Widerspruch eingelegt“, so Simons von Bockum-Dolffs.

Er argumentiert auch damit, dass sein Grundstück, über das auch der Weg verläuft, überhaupt keine Anbindung an den Feldmühlenweg habe. Der ist nämlich nur über eine Brücke über den Soestbach erreichbar – und die gehört nicht ihm, sondern der Stadt.

In Soest sind viele Radfahrer als „Geisterfahrer“ unterwegs, vor allem zwischen Bahnhof und Osthofentor und im Bereich der Fachhochschule (FH). Dem möchte die Polizei entgegenwirken.

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