Ehrenkommandeur in Soest fordert Mut ein

Beim Fest der Vereinigten Schützen sprach der Ehrenkommandeur mahnende Worte.
Soest – Die Sonne strahlte für die Vereinigten Schützen, solange sie am Samstag, 13. Mai, mit klingendem Spiel zwischen Großem Teich und Osthofentor unterwegs waren und anschließend in der Osthofenstraße zur Parade schritten. Exakt danach gab es einen Regenschauer.
Erstmals seit der Corona-Pandemie marschierten die Schützen wieder mit Musik und Fahnenschmuck aus, und erstmals gab es wieder einen glanzvollen Festakt und eine Parade vor dem Kreishaus. Das liegt im Hofesgebiet der Osthofe – ein Jahr zeigen die Schützen dort groß Flagge, im Jahr darauf im Hofesgebiet der Westhofe.

Dort steht auf dem Vereinsgelände am Dietrich-Crede-Weg die Schützenhalle der Vereinigten Schützen. Wer die Schützen und Schützendamen übers Jahr zum Schwätzchen am Tresen treffen will, schaut in der Osthofentor-Schänke oder im Domhof vorbei, oder in der Schützenhalle.
Das Tambourkorps der Freiwilligen Feuerwehr Soest-Mitte und erstmals der Musikverein Niederense gestalteten das Fest musikalisch mit und ernteten in dieser Kombination bei Schützen und Gästen viel Lob für einen vollmundig-gelungenen Klang.
Mein Appell geht heute an die jüngere Generation: Habt Mut und zeigt Interesse am Schützenwesen und dem Verein, damit wir in den kommenden Jahren weiterhin Schützenfest feiern und das Vereinsleben pflegen können. Wir sind gegenüber unseren Mitgliedern und Gönnern in der Pflicht, unsere Veranstaltungen durchzuführen. Der Karneval und das Osterfeuer müssen wie der Seniorennachmittag weiterhin feste Bestandteile des Vereinslebens bleiben. Ein bisschen mehr Engagement in den Hofen und Zügen wäre durchaus wünschenswert. Deshalb: Macht mit, es muss weitergehen!
Ehrenkommandeur Jürgen Tietz hielt die Festansprache, und er sprach Probleme an, die viele Vereine ebenso kennen: Es packen nicht mehr ganz so viele mit an, noch weniger wollen Posten übernehmen, sich fest binden. Vor Corona zeichnete sich das schon immer mehr als Stolperstein ab, seit dem vorsichtigen Heraustasten in eine wieder „normale“ Welt werden die Sorgen drängender, wenn es um Nachfolge geht – so etwa beim Kommandeursposten der Vereinigten Schützen.

Jürgen Tietz: „Mein Appell geht heute an die jüngere Generation: Habt Mut und zeigt Interesse am Schützenwesen und dem Verein, damit wir in den kommenden Jahren weiterhin Schützenfest feiern und das Vereinsleben pflegen können. Wir sind gegenüber unseren Mitgliedern und Gönnern in der Pflicht, unsere Veranstaltungen durchzuführen. Der Karneval und das Osterfeuer müssen wie der Seniorennachmittag weiterhin feste Bestandteile des Vereinslebens bleiben. Ein bisschen mehr Engagement in den Hofen und Zügen wäre durchaus wünschenswert. Deshalb: Macht mit, es muss weitergehen!“
Tietz weiter: „Bei aller Arbeit dürfen wir niemals vergessen, warum wir heute hier stehen und warum wir Jahr für Jahr ein Schützenfest feiern: Wir wollen die Gemeinschaft pflegen, uns für unsere Mitmenschen öffnen, für jeden einzelnen da sein – und vor allem wollen wir eines: In Harmonie, Freundschaft und einer großen Portion Miteinander die schönen Tage gemeinsam begehen. Denn wie schnell das Schicksal zuschlagen kann, ist jedem hier bewusst. Wir hoffen sehr, dass der Verein bleibt, was ihn auszeichnet: ein Verein mit Mitgliedern und Freunden, auf die man sich immer verlassen kann.“

Sie standen im Mittelpunkt des allgemein als grandios gelobten langen Feier-Tages: Karsten Steinert nahm als amtierender König die Parade ab. Jean-Pierre und Sandra Milleville wurden nach der Rückkehr zum Vereinsgelände als neues Königspaar gekrönt und durften sich gemeinsam mit den Hofstaatpaaren über den Jubel von Schützen und Gästen und zahlreiche Glückwünsche freuen.