Ehrenkommandeur der Hattroper Schützen geht zurück ins Glied

Was schenkt man einem Mann, der schon alles hat? Diese Frage stellt man sich sonst eher zu Weihnachten oder Geburtstagen. Doch hier geht es um einen Ehrenkommandeur – der keiner mehr sein will. „Das hat uns schon etwas geschockt, aber wir akzeptieren diesen Wunsch“, räumt Kommandeur Klaus Neise am Sonntagnachmittag beim Festakt zur Ehrung verdienter Mitglieder ein.
Hattrop – Doch die Bitte Gerd Büschers, der seit 30 Jahren den Ehrentitel trägt, zuvor 16 Jahre die Geschicke des Schützenvereins Hattrop lenkte, hat ganz praktische Gründe: In seinem fortgeschrittenen Alter mag er nicht mehr, der Satzung gemäß, ganz vorne, im vollen Ornat und im Zentrum der Aufmerksamkeit mitmarschieren müssen, sondern nur noch als normaler Schütze. „Er ist dem Verein immer noch genauso verbunden und im Herzen wird er für uns immer ein Ehrenkommandeur bleiben“, so Neise später. „Wir erwähnen ihn nur nicht mehr als solchen und er läuft nicht mehr mit den Insignien auf. Sonst ändert sich zwischen uns nichts.“

An Büscher gewandt, meint er: „Was Du für unseren Verein geleistet hast, das kann man nicht wiedergutmachen, doch Du hast schon alle Ehrungen, die es seitens des Vereins oder der Kreisschützengemeinschaft gibt. Deshalb bleibt uns nur, einfach Danke zu sagen für die ganzen Jahrzehnte, die Du unseren Verein geprägt, für den Verein und das Dorf gearbeitet hast, und ich hoffe, dass Du noch viele Jahre mit uns mitmarschierst.“ Fassbar wurde dieser Dank in Form eines Fotobuchs mit Fotos aus all diesen Jahrzehnten und einem Restaurant-Gutschein.

Ansonsten standen am Sonntag das neue Königspaar und die Ehrungen im Vordergrund. Ole Markhoff setzt damit eine Familientradition fort: Sein Großvater war schon vor 50 und 60 Jahren König in Hattrop. Obendrein ging der junge Mann mit einer Trophäe als Vereinsmeister in der Juniorenklasse (16 bis 29 Jahre) heim – der 20-jährige Kreissekretärsanwärter dürfte der jüngste König sein, den Hattrop je hatte.