Großeinsatz bei Magna in Soest: Riesige Maschine in Vollbrand

[Update 9.39 Uhr] Soest - Beim Autozulieferer Magna in Soest ist am späten Donnerstagabend ein großes Feuer ausgebrochen. Eine riesige Druckguss-Maschine stand in Flammen. Der Sachschaden wird auf mehrere 100.000 Euro geschätzt. Die Polizei äußerte sich zur mutmaßlichen Ursache des Feuers.
Dichter Rauch verdunkelt eine etwa 5000 Quadratmeter große Produktionshalle, mittendrin steht eine Maschine, so groß wie ein Einfamilienhaus vollständig in Flammen. Dieses Bild bot sich den Einsatzkräften der Feuerwehr Soest, als sie in der Nacht zu Freitag bei der Firma Magna am Overweg im Soester Osten eintrafen.
Zunächst hatte die Brandmeldeanlage des Betriebes um 22.53 Uhr ausgelöst. Da sich noch einige Einsatzkräfte der Feuerwehr von einem Übungsabend an der Wache befanden, waren diese in kürzester Zeit vor Ort. Nach weniger als vier Minuten meldeten sie der Rettungsleitstelle Soest, dass tatsächlich ein Feuer ausgebrochen war. Und was für eines...

"Ich war hier schon oft im Einsatz, aber das war wirklich beeindruckend", schilderte Wehrführer Jürgen Wirth, der den Einsatz leitete. Die riesige Maschine, mit der Informationen unserer Redaktion zufolge eine Schließkraft von 4200 Tonnen möglich war, habe laut Wirth komplett in Flammen gestanden.
Brand bei Magna: Flammen züngeln um Stahl-Querträger
Diese schlugen bereits bis unter das Dach und züngelten um die Querträger, die für die Stabilität des Gebäudes sorgen. "Zum Glück nur für kurze Zeit", resümierte Wirth in der Nacht.
Um dennoch auf Nummer sicher zu gehen, soll ein Statiker die Stabilität der Halle am Freitag genau untersuchen.
In einer aktuellen Pressemitteilung der Kreispolizeibehörde Soest zum Feuer hieß es am Freitagmorgen diesbezüglich jedenfalls, dass durch die Hitze des Feuers die Konstruktion der Fabrikhalle stark beeinträchtigt worden sei.

"Aufgrund der ersten Eindrücke", so Wirth, wurde neben den beiden Innenstadtzügen und dem Zug 3, die zu diesem Zeitpunkt schon vor Ort oder auf der Anfahrt waren, zusätzlich der Zug 5 nachalarmiert. Gemeinsam mit dem Rettungsdienst, der mit dem Organisatorischem Leiter Rettungsdienst, dem Leitenden Notarzt und mehreren Rettungswagen im Einsatz war, waren insgesamt rund 100 Einsatzkräfte vor Ort.
Flammen machen es den Einsatzkräften nicht leicht
Und denen machte es das Feuer zunächst nicht leicht: Ein erster Löschangriff aus zwei C-Rohren mit Wasser wurde schnell wieder abgebrochen. Die Maschine hatte sich so enorm erhitzt, dass es durch die Brandbekämpfung mit Wasser zu mehreren Verpuffungen gekommen war. "Deshalb wurde die Maschine direkt mit Kombischaumrohren eingeschäumt", erklärte Wirth.

Der Taktik-Wechsel wirkte: Durch den Einsatz von Löschschaum bekam die Feuerwehr die Flammen schnell unter Kontrolle. Und zwar schnell genug: So konnte ein Ausbreiten des Feuers verhindert werden. Gerade Stahlträger halten nicht lange stand, wenn sie einer großen Hitze über einen gewissen Zeitraum ausgesetzt sind.
Strom wird abgestellt, um Gefahr zu mindern
Mit Beginn der Löscharbeiten wurde es zunächst dunkel auf dem Magna-Gelände: "Die Maschine arbeitet mit Starkstrom, in der verrauchten Halle konnten wir nicht abschätzen, wie nah wir uns möglicherweise an den Stromquellen befinden. Deshalb haben wir den Strom im gesamten Betrieb umgehend abschalten lassen, um eine Gefahr für die Einsatzkräfte auszuschließen", erklärte Jürgen Wirth.
Brand bei Magna: Die Fotos
Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Ein Mitarbeiter sei laut Angaben der Polizei zur Kontrolle mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.
Ergebnisse des Statikers entscheiden über Höhe des Schadens
Die konkrete Schadenshöhe, die sogar in den Millionenbereich gehen könnte, hängt maßgeblich davon ab, ob der Statiker einen größeren Gebäudeschaden ausschließen kann oder nicht. Bei der Maschine handelte es sich jedoch um die größte des Betriebes. Da sie stark beschädigt wurde, wird der Schaden auf alle Fälle immens sein.
Die Kriminalpolizei erschien noch in der Nacht vor Ort und nahm ihre Ermittlungen zur Brandursache und zur Schadenshöhe auf. "Bei der Brandursache handelt es sich wahrscheinlich um einen technischen Defekt", teilte die Polizei mit.
Bereits in der Vergangenheit war es zu größeren Bränden bei der Firma Magna gekommen. Der letzte Großbrand ereignete sich im November 2016.