Digitallabor weckt Begeisterung: „Eine Investition in die Zukunft“

Das Conrad von Soest Gymnasium eröffnet ein so genanntes ,Digitallabor´. Was das bedeutet und wofür es gut sein soll.
Soest – Es soll eine Investition in zukünftige Arbeitnehmer sein. Enrico und Mario Matrangolo, Brüder und Geschäftsführer der Soester Firma RB-Stahl, haben den neuen 3D-Drucker bereitgestellt. Jetzt schmückt er das neue, sogenannte ,Digitallabor‘ des Conrad-von-Soest-Gymnasiums, kurz Convos. Die Spende weckt Begeisterung bei den Fünftklässlern: „Ich will zu Hause auch einen 3D-Drucker!“ Bei Lehrer Wolfgang Rose, der die Roboter-AG des Gymnasiums leitet: „Es hilft super, Projekte anschaulicher zu gestalten.“ Und bei Schulleiter Andreas Heihoff natürlich: „Der Drucker ist ein klasse Anreiz für die Schüler, sich für die Mint-Fächer zu begeistern“, sagt er.
DIGITALLABOR: MINT-Fächer
MINT. Diese zusammenfassende Bezeichnung steht für die Unterrichtsfächer beziehungsweise Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Das Digitallabor des Convos soll den Praxisbezug zu diesen Themenfeldern für die Schüler herstellen. Angewandt werden soll die neue Technik unter anderem im Rahmen der Roboter-AG der Schule.
Digitallabor des Conrad von Soest Gymnasiums: 3D-Drucker erstellen Prototypen
Enrico Matrangolo hofft, die Schüler mit der modernen Technik begeistern zu können. Begeistern nicht nur für sein Unternehmen, das 3D-Drucker in größerer Dimension unter anderem dafür einsetzt, Prototypen zu testen, bevor sie aus teureren Materialien angefertigt werden. Aber auch begeistern für die Technik an sich und was damit alles möglich ist. Die Schüler sollen sich seiner Meinung nach schließlich frei entfalten können. „Sie sind einfach unvoreingenommener als Ingenieure, die schon lange im Beruf arbeiten“, spricht er aus Erfahrung. Die bekannte Weisheit ,Never Change A Running System’, zu deutsch: ,verändere nie ein laufendes System‘, sei ihm zufolge in Köpfen vieler Branchenkollegen fest verankert, was Innovationen deutlich erschwere, sagt Enrico Matrangolo. Letztendlich sei das Ziel, weswegen das Soester Stahlunternehmen seines Bruders und von ihm den Drucker der Schule jetzt zur Verfügung stellt, allerdings noch nicht klar. Es sei frei definiert, sagt Schulleiter Andreas Heihoff.
Digitallabor des Conrad von Soest Gymnasiums: Eine handfeste Praxiserfahrung
Enrico Matrangolo weiß aus eigener Erfahrung, dass die Kinder und Jugendlichen etwas Handfestes brauchen. „Etwas zum Anfassen eben“, sagt er. Das sei enorm wichtig. Die Schüler seien sehr individuell, davon ist er überzeugt. So seien Kinder, die einen Praxisbezug benötigen, um Motivation und Interesse zu wecken, nicht die Seltenheit. Das käme an Schulen mit viel Theorie viel zu kurz, sagt er. Das soll sich jetzt – zumindest partiell – ändern. „Mein Bruder und ich sind selber zur Hauptschule gegangen“, erklärt er. Bei ihm sei es damals eine Entwicklung gewesen, berichtet Enrico Matrangolo.
Es ist wichtig, die Zusammenhänge zwischen Theorie und Praxis anschaulich zu machen
Digitallabor des Conrad von Soest Gymnasiums: Praktische Anwendung zu theoretischem Wissen
Den Weg von praktischer Anwendung zu theoretischem Wissen habe er in der Schulzeit nicht gelernt – zum Teil auch nicht lernen wollen, schmunzelt er in Erinnerung an seine Schulzeit. Jetzt steht das Digitallabor des Convos für Schüler des Gymnasiums zur Verfügung. Zukünftig könne es aber auch von Schulklassen anderer Schulen besucht und ausprobiert werden, berichtet der stellvertretende Schulleiter Dirk Adler. Es bleibt abzuwarten, wie sich die technischen Hilfsmittel des Digitallabors in die Lernprozesse im Rahmen des Unterrichts oder der AGs integrieren lassen, weiß auch Enrico Matrangolo.