Maria Kirsch verlässt Gesamtschule - Vorfreude aufs Ausschlafen und auf Südafrika

Soest – Sie war eine Institution. 20 Jahre lang wirkte Dr. Maria Kirsch als Didaktische Leiterin an der Hannah-Arendt-Gesamtschule. Jetzt geht die Lehrerin in den verdienten Ruhestand – der Bezirksregierung in Arnsberg bleibt sie aber weiter erhalten. Bei der offiziellen Verabschiedung in der Schulmensa wurde deutlich, welche großen Fußspuren Maria Kirsch hinterlässt.
Nicht nur das Kollegium war gekommen, auch Ehemalige und Weggefährten aus dem langjährigen Schuldienst waren gekommen, um Maria Kirsch zu verabschieden. „Ich bin gerne hier gewesen“, sagte Maria Kirsch. Ein Satz, der nicht treffender hätte sein können. „Die Schule ist für mich zu einem Biotop geworden“, fügte die Biologie-Lehrerin hinzu.
Über ein halbes Jahrhundert habe sie die Schule besucht, die eigene Schulzeit inbegriffen, erklärte sie. 40 Jahre war sie Lehrerin, die Hälfte verbrachte sie an der Gesamtschule in Soest.
"Mutter der Didaktik"
Als Didaktische Leiterin war sie unter anderem für didaktische und pädagogische Konzeption verantwortlich. So entwickelte sie das Konzept für den Ganztag mit, organisierte Fortbildungen für Lehrkräfte, auch von anderen Schulen, und stellte einen schulinternen Lehrplan auf. „Das Kerngeschäft war aber der Unterricht“, sagte Maria Kirsch.
Fördern und Fordern – „Schüler so begleiten, dass sie ihren bestmöglichen Schulabschluss machen“, das war über die Jahre ihre Philosophie. Schulleiterin Kerstin Haferkemper bezeichnete Maria Kirsch als „Mutter der Didaktik“, die durch ihre Weitsicht die Weichen für die Zukunft bereits gestellt hat.
"Mit Ecken und Kanten, aber auch rund"
Frank Bernhardt, Vorsitzender des Lehrerrats, beschrieb Maria Kirsch als „fachlich kompetent, aber nie von oben herab, leise aber betont, verständnisvoll und verbindlich, mit Ecken und Kanten, aber auch rund“. Sie habe den Kollegen immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Ruhestand bedeutet für Maria Kirsch keinesfalls Ruhe: neben ihrer Tätigkeit bei der Bezirksregierung, will sie als Schöffin dem Amtsgericht zur Verfügung stehen und auch als Jurorin bei „Jugend forscht“ macht sie weiter.
Die Vorzüge weiß sie trotzdem zu schätzen: „Endlich kann ich morgens so lange schlafen, wie ich möchte. Und auf viele Reisen mit meinem Mann freue ich mich. Südafrika haben wir schon geplant, später geht es auch nach St. Petersburg“, erzählte Maria Kirsch, die sich auch den drei Enkelkindern widmen will.
Nachfolge soll bald geregelt sein
Oberstufenleiter Jochen Fernkorn drückte die richtungsweisende Arbeit seiner Kollegin humoristisch aus: „Nicht, dass du den Tafelberg in Kapstadt in Whiteboard-Mountain umbenennst.“
Wer tritt in die Fußstapfen von Maria Kirsch als Didaktische Leitung an der Hannah-Arendt-Gesamtschule? „In den nächsten drei Wochen gibt es eine Antwort“, erklärt Schulleiterin Kerstin Haferkamp. Klar ist nur, es wird ein männlicher Nachfolger. „Es ist ein wichtiger Posten“, sagt Haferkamp.