„Auch, was die Bandmitglieder von Spliff nach der Auflösung der Band 1985 so getan haben, war für mich interessant. Ich hätte dazu auch ihren Sänger Herwig Mitteregger fragen können. Aber an den kommt man nicht ran. Ich möchte, dass die Geschichten, die solche Leute zu erzählen haben, erhalten bleiben.“
Das Projekt ging jedoch etwas stockend voran – aufgrund der vielen anderen Aktivitäten Marschalls. „Ich konnte mich aber immer nur zwischendurch damit beschäftigen, weil ich parallel an einem Bildband über Torfrock und einem Buch von Peter Illmann beschäftigt war.“ Dies aber nur beratend.
Der einstige Moderator der Musiksendung „Formel Eins“ stellt das Buch Kult war nicht geplant“ übrigens am 7. Mai ab 20 Uhr im Kulturbahnhof Werl vor. Marschall wird anwesend sein, aber nicht mit auf der Bühne stehen.
Insgesamt fünf Mal und im Zweimonatstakt sei er nach Berlin gefahren, um den heute 70-jährigen Potschka zu interviewen. In Zeiten von Corona, Homeoffice und Videokonferenzen möchte man annehmen, diese Reisen wären vermeidbar gewesen. Marschall betont aber: „Mir ist auch wichtig, ihn in seiner gewohnten Umgebung zu erleben, weil sie mit ausschlaggebend dafür ist, was für ein Mensch er ist. Und auch die Gestik und Mimik ist ein andere als vor einer Webcam, wenn er Dir direkt gegenüber sitzt. Und ich habe Potsch als äußert umgänglichen Menschen erfahren können.“
Anekdote am Rande: Bei einer dieser Fahrten traf er auf den Vorsitzenden des Trio-Fanclubs – und stellte fest, dass er ihm seinen Wikipedia-Eintrag zu verdanken hat: „Denn ich habe mich immer gefragt, wer den bloß angelegt hat.“ Das Buch: Potsch Potschka mit Klaus Marschall: „Da fliegt mir doch das Blech weg“. Erschienen im Charles-Verlag, 210 Seiten, Paperback. 18 Euro.