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Corona erschwert Soester Schülern das Abitur

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Von: Kathrin Bastert

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Tafel Abitur Schule Schülerin
Die Corona-Pandemie macht auch dem Jahrgang 2022 das Leben schwer. © Tobias Kleinschmidt/DPA

Zwei Corona-Jahre liegen hinter den Abiturienten des Jahrgangs 2022. Vor allem die zuletzt hohen Infektionszahlen trafen die Schüler hart.

Soest – Dieser Jahrgang bekommt es dicke: Ihre gesamte Quali-Phase der Oberstufe haben die Abiturienten 2022 unter Corona-Bedingungen durchlaufen, sie können ein Lied singen von Lockdown, Wechsel-, Distanz- und Onlineunterricht. Vor allem die letzten Wochen und Monate mit extrem hohen Infektionszahlen haben die jungen Leute getroffen. Viele fehlten selbst oder mussten auf ihre Fachlehrer verzichten, weil die Corona-Erkrankungen um sich griffen. Andreas Heihoff, Leiter des Conrad-von-Soest-Gymnasiums, beschreibt die Situation als „insgesamt sehr angespannt und schwierig“. Seine Einschätzung: Die diesjährigen Abiturienten trifft es härter als die beiden vorhergehenden Corona-Jahrgänge.

„Es muss viel vertreten werden“, bestätigt Thomas Busch, Leiter des Hubertus-Schwartz-Berufskollegs, die Zahlen seien nach wie vor bedrohlich, auch eine ganze Reihe von Kollegen betroffen. Busch bemerkt, wie seine Kollegen, noch eine weitere Erschwernis: „Auch die derzeitige Weltlage, die Sorge um den Frieden, bedrückt die Schüler.“ Vor dem Hintergrund freue er sich, dass der Abiturjahrgang an der Hannah-Arendt-Gesamtschule so eine „positive Ausstrahlung“ behalten habe und optimistisch in die anstehenden Prüfungen gehe, sagt der Abteilungsleiter Oberstufe, Jochen Fernkorn. Er gibt sich auch zuversichtlich, dass die Schüler die Anforderungen gut erfüllen werden.

Dank des Online-Zugriffs auf die Unterrichtsmaterialien hätten viele Schüler selbst im Falle einer Erkrankung oder Quarantäne nur noch wenig verpasst, sagt der Leiter des Archigymnasiums, Markus Roß. „Wir haben Schule in den vorigen beiden Jahren ganz anders betrieben. Natürlich gibt es Schüler, die damit besser und schlechter zurecht kamen.“

Stand die letzte Schulwoche der Abiturienten in normalen Jahren für Spaß und Abschiedfeiern, besser bekannt als Mottowoche, werden die Schüler diesmal intensiv in ihren Abiturfächern pauken können. An den meisten Schulen werden die Jahrgänge das verbinden und verkleidet in den Unterricht kommen, andere haben die Mottowoche um eine Woche vorverlegt. Die intensive Vorbereitungszeit vor den Osterferien ist von der Landesregierung vorgeschrieben. Unterricht findet dann nur noch in den Abiturfächern statt.

Helfen soll auch die zusätzliche Aufgabe, die bei den zentralen Prüfungen zur Auswahl steht, sagt Jochen Fernkorn. Aber: „Leichter als in anderen Jahren soll es nicht werden.“ Muss es vielleicht auch nicht: In den beiden vergangenen Jahren konnten die Abiturjahrgänge mit den Ergebnissen aus Vor-Corona-Zeiten anknüpfen.

Thomas Busch setzt auch auf ein gewisses Maß an Rücksichtnahme innerhalb der Kommissionen, die für die Abituraufgaben zuständig sind: „Auch dort weiß man um die Situation, in der sich die Schüler befinden“, sagt der Rektor, der selbst viele Jahre der Kommission für die Mathe-Prüfungen an den Berufskollegs vorstand. Martin Fischer sieht die Q2 an seinem Aldegrever-Gymnasium auch deshalb ganz gut gewappnet, weil es mit nur 55 Schülern eine sehr kleine Stufe ist. Das habe womöglich auch auf die Infektionszahlen noch mildernd gewirkt, positive Effekte für den Unterricht ließen sich allemal ableiten.

In den Prüfungsvorbereitungen stecken nicht nur Abiturienten. An der Sekundarschule bereiten sich die Abschlussjahrgänge ebenfalls auf ihre zentralen Prüfungen vor. „Ich habe den Eindruck, dass unsere Schüler gut vorbereitet sind“, sagt Schulleiter Jörg Fitzian. „Alle haben in den zwei Jahren mit allen möglichen Sachen zu kämpfen gehabt. Ich glaube, dass alle sehr routiniert damit umgegangen sind.“

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