Zuletzt kam heraus, dass die „Drei-Euro-Tests“ abgeschafft werden. Für drei Euro konnten sich bisher Menschen mit einer roten Corona-Warn-App oder solche, die eine Veranstaltung oder einen älteren Verwandten besuchen wollten, testen lassen. Dieses Angebot sei jedoch wenig angenommen worden, hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium.
Das bestätigt auch Ralf Wischnewski, der Testzentren in Soest, Möhnesee, Warstein und Bad Sassendorf betreibt: „Die Drei-Euro-Tests haben nur einen ganz geringen Anteil ausgemacht.“ In seinen Testzentren spüre er einen Einbruch der Zahlen um rund 60 Prozent. „Vermehrt sind Tests nachgefragt, die von den Leuten selbst gezahlt werden.“ Viele würden demnach die zehn Euro auf den Tisch legen, „um auf der sicheren Seite zu sein“.
Thorsten Pälmer, der Testzentren am Plange-Platz und am Aquafun betreibt, spricht gar von einem Einbruch von 70 Prozent. Doch er unterstreicht: „Das Thema ist noch nicht aus den Köpfen raus. Viele brauchen einen negativen Test fürs Krankenhaus, fürs Altenheim oder um sich freizutesten. Natürlich sind die Zahlen trotzdem viel geringer als noch vor einem halben Jahr.“
Ralf Wischnewski sieht das ähnlich: „Corona ist raus aus der öffentlichen Wahrnehmung, alle handeln fahrlässig nach dem Motto, dass es das Virus vermeintlich nicht mehr gibt.“ Der Testzentrums-Betreiber ist jedoch sicher, dass die nächste Coronawelle kommt: „Wenn das Wetter feuchter und kälter wird und die Leute eng zusammenhocken. Wir dürfen nicht vergessen: Es sterben weiter jeden Tag Menschen an dem Virus. Corona ist noch nicht vorbei.“
Obwohl er durch die Tests Geld verdient, sagt Wischnewski: „Ich bin froh, wenn es irgendwann vorbei ist. Meine Mitarbeiter gehen auf dem Zahnfleisch. Man merkt: Die Aggressivität, die Ungeduld der Menschen nimmt zu, viele haben ihre emphatische Linie verloren. In den Teststellen nehmen die verbalen Entgleisungen zu, wenn jemand kurz warten muss“.
Thorsten Pälmer ist sicher: „Es geht dem Ende zu. Spätestens im Februar wird die Sache vom Tisch sein. Doch wir haben einen klaren Auftrag von der Bundesregierung: Solange Testmöglichkeiten gefordert sind, werden die Zentren geöffnet bleiben.“