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Corona-Kontrolle an Schulen: So sollen die Kinder sich selber testen

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Von: Matthias Staege

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Selbsttests Schulen Corona
Eine Schülerin in NRW mit einem Corona-Selbsttest © Federico Gambarini /dpa

In der nächsten Woche ab dem 22. März soll es losgehen. Erstmals sollen sich alle Schüler an en weiterführenden Schulen selber auf Corona testen. Für die Lehrer die nächste Herausforderung im Corona-Chaos:

Soest – Ein bisschen Normalität soll seit dem Schulstart wieder im Lernen herrschen. Ein bisschen Sicherheit sollen die Selbsttests für Schüler versprechen. An den weiterführenden Schulen in Soest sollen alle Kinder und Jugendlichen bis zu den Osterferien einmal auf Corona getestet werden – freiwillig, ohne Meldung ans Gesundheitsamt und im Selbsttestverfahren, schließlich darf kein Lehrer Hand an seine Schüler legen.

Mit einer Lieferung von 700 Selbsttests rechnet Martin Fischer, Leiter des 670 Schüler starken Aldegrevergymnasiums. Noch sind die Tests nicht da, anvisiert sind aber als Testtage der Montag und der Dienstag der kommenden Woche. An diesen beiden Tagen dürfen dann alle Schüler einmal ungestraft in der Nase bohren – mit einem Wattestäbchen. Das Ganze soll Kurs- und Klassenweise vonstattengehen.

Corona-Tests an Schulen: Lehrfilm auf der Homepage

Die Eltern werden vorher informiert, zum Ende der Woche soll es sogar auf der Schul-Homepage einen kleinen Lehrfilm geben, wie man den Selbsttest ordnungsgemäß durchführt.

Fischer rechnet mit etwa 10 positiven Testergebnissen, auch wenn tatsächlich nicht ein einziger Schüler infiziert sein sollte. Schnell- und Selbsttests seien schließlich bekannt dafür, dass sie in vielen Fällen sogenannte „falsch positive Ergebnisse“ anzeigen. Sollte ein Schüler ein positives Ergebnis haben, werde er von einem Bereitschaftsteam der Lehrerschaft in die Aula geleitet.

Corona-Tests an Schulen: das passiert im Ernstfall

Dort wird dann ein zweiter Test gemacht. „Sollte der auch positiv sein, werden umgehend die Eltern informiert“, erklärt Fischer. Die holen ihr Kind dann ab und werden aufgefordert, einen PCR-Test in die Wege zu leiten, mit dem man letztlich sehr genau nachweisen kann, ob der Schüler infiziert ist oder nicht.

Für alle anderen Schüler aus der Klasse hat das keine Konsequenzen, sofern ihr Ergebnis negativ ist. Auch eine Meldung an das Gesundheitsamt ist nicht vorgesehen. Entsprechende Anweisungen seitens des Ministeriums gebe es nicht, sagt Fischer.

Corona-Tests an Schulen: Nicht alle Eltern werden zustimmen

Rückmeldungen von Elternseite habe er bislang noch nicht, sagt Fischer. Er gehe aber nicht davon aus, dass wirklich alle Eltern dem Test zustimmen. Jörg Fitzian, Leiter der Sekundarschule, sieht in der Selbsttest-Aktion eine „großer Herausforderung.“ 600 Schüler hat er an seiner Schule, wann genau getestet wird, steht noch nicht fest, auf jeden Fall aber werden es auch an der Sekundarschule wegen des Wechselunterrichts zwei Test-Tage sein.

Im Lehrerkollegium gebe es trotz umfangreicher Erklärungen aus dem Ministerium viel Gesprächsbedarf, erläutert Fitzian. „Wie man mit der Situation umgeht, wenn der Test bei einem Schüler plötzlich ein positives Ergebnis zeigt, dazu gehört schon sehr viel pädagogisches Geschick“, sagt Fitzian.

Corona-Tests an Schulen: Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel

Dazu kommt noch ein wenig Logistik. Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Abfallbehälter müssen bereitgestellt werden. Irgendwann werde all das bis zum Ende der Pandemie Routine sein, schließlich erlebe man jetzt nur die Premiere. Die Schnelltest-Aufführung soll nach den Osterferien einmal wöchentlich auf dem Spielplan stehen. Fitzian: „Eine weitere Herausforderung, die wir sicher auch noch meistern werden.“

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