Soester Brunokirche für Wochen eine Großbaustelle

Soest - Die Brunokirche im Soester Süden ist für einige Wochen eine Großbaustelle. Dort läuft eine umfangreiche Renovierung, die unter anderem einen frischen Deckenanstrich sowie eine neue farbliche Gestaltung des Raumes vorsieht.
Die Gläubigen wichen den Handwerkern. Sie feiern ihre Messen derzeit nebenan im Gemeindehaus an der Akazienstraße. Die Arbeiten im Gotteshaus werden wohl, so Norbert Henschel, Geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, bis Ende August/Anfang September laufen. Dann wird die Gemeinde zurückkehren. Ob zu dem Zeitpunkt allerdings die Orgel schon wieder auf der Empore steht, ist noch nicht klar. Das Instrument befindet sich derzeit in der Werkstatt Gebrüder Stockmann in Werl, wird dort gereinigt und überholt.
Die Kirche ist innen komplett eingerüstet, ein aufwendiges Unterfangen, das allein schon mehrere Tage in Anspruch nahm. Alle Hände voll zu tun gibt es derzeit vor allem für die Maler.
Darüber hinaus werden die Lautsprecheranlage und die Liedanzeige modernisiert. Die Mitarbeiter einer Kunstglaserei wechseln beschädigte und gerissene Scheiben aus. Ein Restaurator gibt dem Mosaikbild – eine keramische Majolika – mit der Figur des „Auferstandenen Christus“ intensivere Strahlkraft.
Norbert Henschel wies gestern im Gespräch mit dem Anzeiger auch auf das nun vorgesehene schmiedeeiserne Gitter im Eingangsbereich unter der Orgelbühne hin: ein Einbau, der es Besuchern ermöglicht, auch außerhalb der Gottesdienstzeiten den liturgischen Raum in Stille zu betrachten. Die Gemeinde entspricht damit den Förderrichtlinien des Erzbischöflichen Generalvikariats. Doch gerade über diese Maßnahme sei lange im Vorfeld diskutiert worden, erläutert der Geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstandes. Nun werde Pater Abraham Fischer, der die Klosterschmiede der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede leitet, das Tor nach alter Handwerkstradition kunstvoll arbeiten.
Die Brunokirche stammt aus den 60er-Jahren. Aloys Dietrich und Bernhard Lippsmeier erschufen diesen sakralen Rundbau als „Zelt Gottes“, das sich durch eine gerade, klare Architektur auszeichnet.
Die derzeitigen Arbeiten schlagen mit gut 230 000 Euro zu Buche. Ein Großteil des Geldes stammt aus Kirchensteuern. Die Gemeinde hat Rücklagen gebildet, muss aber noch einen Eigenanteil aufbringen. Daher ist die Kollekte ab jetzt vorerst ein Jahr lang an jedem ersten Sonntag im Monat für die Renovierung gedacht. - Köp.