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„Bördeschwein“ soll Park-Besuchern Glück bringen

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Von: Klaus Bunte

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Mit dem Bördeschwein: Eckhard Ruthemeyer, Heinz-Georg Büker, Gerhard Haumann und Richard Cox (von links), im Hintergrund die Spender.
Mit dem Bördeschwein: Eckhard Ruthemeyer, Heinz-Georg Büker, Gerhard Haumann und Richard Cox (von links), im Hintergrund die Spender. © Klaus Bunte

Ein Schwein steht für schlechten Charakter, mangelnde Hygiene, für Fleisch und Nahrung. Es steht symbolisch für Glück – so lange es kein armes Schwein ist. Und eines steht jetzt im Heuss-Park, dort vor allem als Symbol für die Bedeutung der Landwirtschaft in der Börde.

Soest - Natürlich kein echtes, sondern eine Bronzeskulptur, auf einem Grünsandsteinsockel direkt hinter dem Eingang, natürlich nicht dem am Teich, sondern – richtig: dem am Schweinemarkt.

Gestiftet hat das Werk aus dem Atelier des Soester Künstlers Richard Cox die Bürgerstiftung Hellweg aus Geldern, die von rund 70 Personen eigens dafür gespendet wurden. Schon lange trieb deren Vorsitzenden Dr. Gerhard Haumann, ehemaliger Leiter von Haus Düsse, und Heinz-Georg Büker, Landwirt, Stadtführer und Vorsitzender des Ehemaligenvereins der Soester Fachschulen, der eine Sockelfinanzierung sicherstellte, die Idee um, innerhalb der Wälle einen Erinnerungspunkt zu schaffen, der die enge Beziehung zwischen der Stadt und der Landwirtschaft herausstellen sollte.

In Cox fanden sie die passende ausführende Kraft, auch wenn der dafür nicht nur Neuland betrat – er beschäftigte sich erstmalig mit Schweinen – sondern zu Studienzwecken auch einen Schweinestall. „Das dauerte länger, als ich gedacht hätte“, amüsierte sich Haumann, als er und Büker die Schenkungsurkunde an Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer überreichten. Der Witz, die Stiftung habe da offenbar die Sau rausgelassen, funktioniert übrigens nicht: Denn Cox gestaltet das Jungtier in halber Größe geschlechtslos und als generische Interpretation mit typischen Merkmalen. Form und Oberfläche glich er der Skulptur „Der große Sitzende“ (im Volksmund bekannt als „Dicker Mann“) an, als „nettes Schweinchen zum Anfreunden“, so der Künstler.

Anders als im Museum ist das Berühren ausdrücklich erlaubt – das soll ja angeblich Glück bringen. Dafür hat das Schweinchen auch die passende Höhe, ganz im Gegensatz zu den anderen beiden künstlerischen Abbildungen von Schweinen in der Altstadt. Beide sind in der Wiesenkirche anzutreffen, einmal im Aldegrever-Altar und einmal in einer posthumen Darstellung – als Schinken im „Westfälischen Abendmahl“.

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