Brand in Soest: Junge Familie steht vor dem Nichts - Hoffnung auf Spenden

Ein Kellerbrand ließ den Traum einer jungen Soester Familie von der gerade erst fertig gewordenen Wohnung zerplatzen. Eine wichtige Versicherung fehlt. Jetzt stehen die Soester vor dem Nichts und hoffen auf Spenden.
Soest – Eigentlich war ihr Glück perfekt: Nach zwei Jahren unermüdlicher Suche hatten Tim und Vanessa Ceulemans endlich eine Wohnung gefunden, in der es genug Platz für die junge Familie mit den drei Kindern Tyron (7), Amy-Lynn (2) und der sechs Monate alten Haylie Ann gab.
Nachdem sie die Wohnung im Altbau an der Altstadt-Straße „Auf der Borg“ in Eigenleistung renoviert hatten, konnten sie am 6. März dieses Jahres endlich einziehen. Alles sollte perfekt sein: Alle Möbel wurden neu gekauft, eine nagelneue Küche wurde eingebaut. Endlich hatte Tyron sein eigenes Kinderzimmer, auch die beiden Mädchen Amy-Lynn und Haylie genossen in ihrem gemeinsamen Zimmer erstmals genügend Platz.
So können Sie helfen
Wer die Familie mit Sachspenden oder finanziell unterstützen möchte, kann sich zur weiteren Absprache per Mail an vanessa.ceulemans@web.de wenden, außerdem wollen wir mit unserer Aktion „Nachbar in Not“ helfen. Wer über diesen Weg helfen möchte, kann sich per Mail an aktion@soester-anzeiger.de wenden.
Am Morgen des 9. Juni zerplatzt um 9.40 Uhr das junge Familienglück
Am Morgen des 9. Juni, drei Monate nach dem Einzug, zerplatzt das junge Familienglück jäh. Um 9.40 Uhr bricht im Keller des Hauses ein Feuer aus. Die Polizei wird später feststellen, dass es ein technischer Defekt war, vermutlich im Bereich der Elektro-Verteilung. „Es war wie eine kleine Explosion. Sofort habe ich den Rauch gesehen“, erinnert sich Vanessa Ceulemans.

Ohne groß zu überlegen, schnappt sich die Mutter ihre beiden Mädchen, greift zum Haustelefon und flüchtet ins Freie. Draußen alarmiert sie die Feuerwehr. Zwei Stunden werden die Löscharbeiten dauern. Die Hitze im Keller ist so enorm, dass sich selbst Metallrohre wie Gummi verbiegen.
Familie verliert Wohnung durch Brand: Schreckensnachricht am Telefon
Als das Feuer ausbricht, arbeitet Gerüstbauer Tim auf einer Baustelle in Körbecke. Die Schreckensnachricht erreicht ihn über einen Kollegen, er selbst hat sein Handy nicht bei sich. „Er sagte: ‚Ich soll dich von deiner Frau anrufen. Bei euch brennt es.’“ Sofort lässt sich der Familienvater abholen und ist schockiert über das Ausmaß des Brandes, der doch eigentlich nur im Keller gewütet hatte.

Zusammen mit der Feuerwehr dürfen die Eltern nach den Löscharbeiten kurz in die Wohnung, um die wichtigsten Unterlagen zu holen. Alles andere muss drin bleiben. Die Wohnung hat einen eigenen Kellerzugang, durch den der Rauch zieht und sich überall verteilen kann. Die anderen Wohnungen des Hauses bleiben verschont, sie haben einen separaten Kellerzugang.
Der Brandgutachter stellt später fest: Möbel, Elektrogeräte, Spielzeug – durch den Ruß ist alles so sehr vergiftet, dass nur die Entsorgung bleibt. Die Wohnung muss entkernt werden. Die schätzungsweise 1200 Euro werden zum nächsten Kostenfaktor für die Familie.

Der Kellerbrand lässt auch die Taufe der kleinen Haylie Ann platzen, die eigentlich zwei Wochen nach dem Brand stattfinden sollte: Das neue Taufkleid, Getränke und Tischdeko werden zum Raub von Ruß und Flammen. „Wir mussten die Gäste wieder ausladen. Dabei hatten wir uns so auf diesen Tag gefreut.“
Nach dem Brand folgte der eigentliche Schock
Doch der eigentliche Schock kommt noch: Im Umzugs-Stress hat die Familie vergessen, eine Hausratsversicherung abzuschließen. „Wir haben vorher in einer Wohnung im Haus meiner Mutter gewohnt. Da waren wir gut abgedeckt. Alle anderen Versicherungen haben wir, aber an die Hausratsversicherung haben wir nicht gedacht.“

Obwohl die Familie am Ausbruch des Feuers keine Schuld trifft, bekommt sie von der Versicherung der Vermieterin keinen Cent für die Dinge, die von Möbeln zu Sondermüll wurden. Ein finanzielles Desaster: „Wir können monatlich nicht viel ansparen“, betont Vanessa Ceulemans. Sie arbeitet als Rechtsanwaltsfachangestellte und ist aktuell in Elternzeit. Ehemann Tim ist derzeit Alleinverdiener. Durch die Herrichtung der neuen Wohnung gibt es keine Ersparnisse mehr. Zudem laufen weiterhin Kosten, weil einzelne Möbel per Finanzierung angeschafft wurden.
Soester Familie steht vor dem Nichts: Hoffnung auf Spenden
Die Sparkasse Soest-Werl rät der Familie nach dem Brand, ein Spendenkonto zu eröffnen. „Ohne Spenden schaffen wir es nicht mehr auf die Beine“, sagt Vanessa Ceulemans niedergeschlagen. Jetzt wohnt die Familie bei Vanessa Ceulemans’ Eltern – zu fünft in zwei Zimmern von jeweils zwölf Quadratmetern Größe. Wie lange Tim, Vanessa, Tyron, Amy-Lynn und Haylie Ann Ceulemans auf Luftmatratzen schlafen müssen, ist ungewiss.