Wieder brennt es in Soester Hochhaus: Feuerwehr rettet schwer verletzten Bewohner

In einem der Hochhäuser am Gotlandweg brannte es am Dienstagmorgen in einer Wohnung. Ein Soester wurde schwer verletzt. Die Feuerwehr konnte ihn rechtzeitig retten.
Soest - Exakt ein halbes Jahr und einen Tag nach dem Brand in einem der Hochhäuser am Gotlandweg, bei dem am 13. Januar eine Soesterin Feuer in ihrer Wohnung gelegt haben soll, brannte es am Dienstag im selben Haus erneut: Gegen 7.50 Uhr erreichte der Notruf die Rettungsleitstelle in Soest. Ein Anrufer berichtete, dass er aus einer der Wohnungen das schrille Piepen eines Rauchmelders und Brandgeruch vernehmen würde.
Wenige Minuten später trafen die beiden Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Soest aus der Innenstadt am Gotlandweg ein. „Die Einsatzkräfte konnten den ausgelösten Rauchmelder und auch den Brandgeruch schnell bestätigen“, berichtete Feuerwehrsprecher Kai Weets. Da sofort die Vermutung im Raum stand, dass sich noch jemand in der betroffenen Wohnung aufhalten konnte, verschafften sich zwei Trupps unter schwerem Atemschutz Zugang in die Wohnung.
Brand in Soester Hochhaus: Feuerwehrleute entdecken Bewohner im dichten Rauch
„Die Wohnung war völlig verraucht“, schilderte Kai Weets. Und tatsächlich: Durch die dichten Rauchschwaden hindurch entdeckten die Feuerwehrleute den Bewohner in hilfloser Lage. „Er wurde von den Einsatzkräften ins Freie gerettet“, so Weets.
Der 64-jährige Soester, der offenbar gerade noch rechtzeitig durch die Kombination aus seinem Alarm schlagenden Rauchmelder, dem verantwortungsbewussten Anrufer und den schnell handelnden Feuerwehrleuten aus der akuten Lebensgefahr gerettet werden konnte, kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

„Im Inneren der komplett zugestellten Wohnung hatte ein Stapel Papier gebrannt“, berichtete Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper. Nach der erfolgreichen Menschenrettung bekämpften die Feuerwehrleute den Brand: „Das Feuer war relativ schnell gelöscht“, berichtete Feuerwehrsprecher Weets. „Durch den Rauchabklatsch sind alle Zimmer unbewohnbar“, so Lückenkemper.
Brand in Soester Hochhaus: Polizei verfolgt konkrete Spur
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Ursache des Brandes, der einen Schwerverletzten zur Folge hatte, aufgenommen. Dabei verfolgen die Ermittler bereits eine konkrete Spur: „Als Brandursache ist fahrlässige Brandstiftung wahrscheinlich.“ Wie genau die Polizei den Brandverlauf bis dato rekonstruieren konnte, wurde mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und die möglichen strafrechtlichen Folgen noch nicht kommentiert. Ein technischer Defekt konnte jedoch ausgeschlossen werden, so Wolfgang Lückenkemper.
Es ist innerhalb eines halben Jahres der zweite folgenschwere Brand in dem betroffenen Hochhaus: Mitte Januar soll eine Soesterin an mehreren Stellen in ihrer Wohnung Brände gelegt haben - unter anderem auch im Bereich ihrer Meerschweinchen. Die Feuerwehr konnte damals mehrere Tiere aus der Wohnung retten. Zwei kamen jedoch ums Leben. Wegen ihrer mutmaßlichen Tat muss sich die Soesterin aktuell vor dem Arnsberger Landgericht verantworten. Zeugenaussagen ergaben bisher, dass sie das Ziel gehabt haben soll, dass das ganze Hochhaus brennen sollte. Ein Urteil könnte am Mittwoch, 22. Juni, fallen.