Haupthoff erklärt, warum aktuell so viel Blut gebraucht wird, sodass der „Gewinn“ eines Blutspendetages innerhalb eines weiteren Tages schon wieder verbraucht wird: „Wegen Corona sind viele Operationen zurückgestellt worden, diese werden jetzt nachgeholt. Vor allem viele Krebspatienten brauchen das Blut dringend.“ Besonders gefragt sind übrigens Blutspender mit Rhesus-negativen Blutgruppen, aber auch diejenigen, mit der Gruppe 0 Rhesus positiv. Von ihnen gibt es am wenigsten, sodass ihre Spenden am dringendsten gebraucht werden. Wer seine Blutgruppe nicht kennt, bekommt sie übrigens nach der ersten Blutspende durch den Blutspendedienst mitgeteilt.
Doch für wen bedeutet der Mangel an Blutkonserven im Umkehrschluss die größte Gefahr? „Das sind die Menschen mit der Blutgruppe 0 Rhesus negativ. Ihr Blut ist universell verwendbar. Es kann also jedem transfundiert werden und ist deswegen auch sehr begehrt. Menschen mit der Blutgruppe 0 Rhesus negativ selbst vertragen nur Transfusionen mit 0 Rhesus negativem Blut“, erklärt Claudia Müller vom DRK-Blutspendedienst West. Nur etwa sechs Prozent der Bevölkerung haben die Blutgruppe 0 Rhesus negativ, im Kreis Soest also statistisch gesehen rund 18 000.
In der Stadt Soest ist der nächste Blutspende-Termin übrigens am Mittwoch, 8. Februar, von 14.30 bis 19.30 Uhr in der Soester Stadthalle. Alle weiteren Termine gibt es als Übersicht unter anderem online beim Blutspendedienst West.
Claudia Müller appelliert an alle, die bislang noch keine Spender sind: „Probiert es aus. Überwindet eure Ängste. Helft anderen. Nur wenn die Gesunden für die Kranken Blut spenden, kann unser Gesundheitssystem funktionieren. Gutes tun tut gut!“