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Technik macht‘s möglich: Hundehalter können sich selber und ihre Tiere im Dunkel vor Unfällen schützen

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Von: Achim Kienbaum

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Odin aus dem Soester Tierheim mit Pflegerin Nadine Alex und viel Beleuchtung
Da staunt Odin: Im Soester Tierheim kann ihm Mitarbeiterin Nadine Alex nicht nur eine reflektierende Schutzweste anbieten, sondern ein breites Sortiment von Artikeln, die Hund und Mensch in der Dunkelheit besser sichtbar machen. © Peter Dahm

Mutter Natur dimmt die Welt mit dem nahenden Winter wieder früher als gewohnt herunter – damit finden sich dann auch Menschen im Dunkel wieder, die mit ihren Hunden auf einer abendlichen (oder sehr frühen) Runde unterwegs sind. Birgit Oberg ist eine von ihnen – und die Leiterin des Soester Tierheims ist besorgt, wie häufig sich Mensch und Tier mit anderen Verkehrsteilnehmern gefährlich nahe kommen, weil sie sich einfach viel zu spät sehen.

Kreis Soest – „Das muss doch wirklich nicht sein“, wundert sich Birgit Oberg darüber, dass es immer noch viel zu viele Hundehalter gibt, die sich in der Dämmerung mit ihren Tieren aufmachen, ohne für sich selber oder auch ihre Vierbeiner eins oder mehrere der vielen technischen Hilfsmittel zu nutzen, die es gibt, um in der Dunkelheit frühzeitig erkennbar zu sein.

Für wirklich kleines Geld, so Birgit Oberg, gebe es im Handel eine breite Palette an Artikeln, die entweder mit elektrischer Unterstützung von Batterien oder aufladbaren Akkus weithin sichtbare Lichtsignale aussenden oder mit reflektierenden Materialien ausgerüstet sind.

Die sind sowohl für Zwei- als auch Vierbeiner aller Größen konzipiert – und in gebrauchtem, aber gut erhaltenem Zustand auch im Soester Tierheim gegen einen geringen Betrag zu erwerben. „Das ist eine Investition, die Sinn macht und für jeden Hundehalter erschwinglich sein sollte“, wirbt Birgit Oberg dafür, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit nicht ohne ausreichende „Eigenbeleuchtung“ auf die abendliche Runde zu gehen.

Immer wieder beobachtet sie auf den eigenen Spaziergängen mit ihrem Hund gefährliche Situationen, weil dunkel gekleidete Menschen und ebenfalls dunkle Tiere in ihrer Begleitung gerade auf schlecht beleuchteten Abschnitten von Wegen oder auch an von Autos befahrenen Straßen erst erkannt werden, wenn es bereits fast zu spät ist, um noch reagieren zu können.

Stadt schaltet keine Straßenbeleuchtung ab

Wie viele andere Kommunen versucht auch die Soester Stadtverwaltung, den Energieverbrauch durch Einsparungen zu reduzieren. Das betrifft unter anderem das Senken von Temperaturen in vielen städtischen Gebäuden, aber auch die öffentliche Beleuchtung.

Ausdrücklich nicht betroffen davon ist aber die „funktionale Beleuchtung“ auf Straßen, Wegen und Plätzen. Rathaus-Sprecher Thorsten Bottin erinnert daran, dass für die Stadt bei jeder Abwägung von Einsparmöglichkeiten das Sicherheitsbedürfnis von Bürgern berücksichtigt werden muss. „Wir haben deshalb nirgendwo aus Einspargründen Beleuchtung abgeschaltet“, stellt er klar.

Es gebe technische Möglichkeiten wie den Einsatz von dimmbaren LED, die nur bei Annäherung heller leuchten, und die in Soest bereits in großem Stil eingesetzt werden und den Energieverbrauch senken. Das hat in Soest in den vergangenen Jahren bereits zu spürbaren Einsparungen geführt.

Grundsätzlich gilt das natürlich auch in den Sommermonaten, gerade jetzt aber mit den länger werdenden dunklen Phasen, gewinnt das Thema für Birgit Oberg zusätzliche Dringlichkeit. Und der nahende Winter wird ganz sicher wieder lang werden, bevor Mutter Natur die Welt wieder länger heller werden lässt.

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