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Besuchsverbot im Klinikum Stadt Soest: Corona-Regeln wurden massiv missachtet

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Von: Matthias Staege

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Klinikum Soest
Am Eingang des Klinikums ist für die meisten Besucher Schluss. © Peter Dahm

Das Klinikum Stadt Soest zieht die Reißleine. Seit Freitag, 21. Oktober, sind keine Patientenbesuche mehr erlaubt. Der Grund: Viele Besucher haben sich nicht an die Corona-Regeln gehalten. Deswegen wurden nachweislich Patienten und Personal infiziert.

Soest - Seit Freitag, 21. Oktober, werden Besucher im Klinikum Stadt Soest abgewiesen. Diese Entscheidung sei nicht leicht gefallen, sagt Frank Beilenhoff, Sprecher des Klinikums. Man habe aber die Reißleine ziehen müssen. Zu viele Besucher hätten sich nicht mehr an die Corona-Regeln gehalten. Die Maskenpflicht sei teilweise ignoriert worden, in anderen Fällen seien mehrere Besucher gleichzeitig bei einem Patienten gewesen, obwohl nur ein Besuch pro Patient und pro Tag erlaubt ist.

Nachweislich hätte es deswegen auch bereits Corona-Infektionen gegeben, sagt Beilenhoff. In einer offiziellen Mitteilung des Klinikums heißt es: „Die Gesundheit unserer Patienten und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle. Deshalb sind vorübergehend keine Patientenbesuche im Klinikum möglich. Der Grund ist, dass sich Besucher leider nicht an die bislang geltenden Regeln gehalten und dadurch Patienten sowie Mitarbeiter gefährdet haben. Dieses Fehlverhalten sowie die stark ansteigenden Infektionszahlen zwingen uns zu dieser Präventivmaßnahme.“

Besuchsverbot im Klinikum Stadt Soest: Vielleicht nur vorübergehend

Beilenhoff erläutert im Gespräch mit unserer Redaktion, dass diese Maßnahme möglicherweise nur vorübergehend ist. Man werde jetzt überlegen, ob man wieder strengere Einlasskontrollen durchführt, wie man sie auch in der Vergangenheit bereits hatte. Dafür müsse man aber erst - auch personell - die Voraussetzungen schaffen.

Jetzt gehe es erst einmal darum zu verhindern, dass sich im Personal ein Infektionsgeschehen über eine kritische Marke hinaus ausbreitet, das womöglich die Versorgung der Patienten gefährden könnte, und Patienten, die ohnehin schon gesundheitlich beeinträchtigt sind, zu schützen.

Besuchsverbot im Klinikum Stadt Soest: Diese Ausnahmen gibt es

Ausnahmen gibt es aber. Beilenhoff: „Ausnahmen gelten in Absprache mit dem behandelnden Arzt für die Geburtshilfe (Begleitung des Partners), die Kinderklinik (Begleitung des Kindes) sowie bei Besuchen von schwerstkranken Patienten.“ Solange keine Besuche möglich sind, bleiben auch das Klinik-Restaurant „RiK’s“ und das „Café K“ für externe Gäste geschlossen.

Im Soester Marienkrankenhaus bleibt es anders als im Klinikum bei den derzeit gültigen Besuchsregeln, unter anderem Testpflicht, FFP2-Maske und in aller Regel nur ein Besucher pro Tag und Patient. Karin Riedel, Leiterin der Unternehmenskommunikation des katholischen Hospitalverbundes, zu dem neben dem Soester Marienkrankenhaus auch das Werler Mariannen-Hospital gehört, erklärt, dass es bislang keine größeren Probleme mit Besuchern und Besuchsregeln gegeben habe und man deswegen bis auf Weiteres keinen Handlungsbedarf sehe.

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