Neue Bäume bekommen viel Platz fürs Wurzelwerk

Bei aller innerstädtischer Planung sind die Bäume ein ganz besonderes Thema. Das gilt auch für die Marktstraße, die zurzeit saniert wird und im Zuge dessen auch grüner werden soll: Drei Linden, je etwa 7 Meter hoch, werden demnächst gepflanzt. Damit sie sich gut werden entwickeln können, ist einige Vorarbeit nötig.
Soest – Einen Baum zu pflanzen, das ist heutzutage ein aufwendiges Unterfangen. Zunächst einmal wird den Pflanzen, das heißt, ihren Wurzeln, unterirdisch ausreichend Platz verschafft. 12 Kubikmeter Platz, um genau zu sein. „Das Prinzip ist: Wo wir Straßen bauen, müssen wir den Untergrund verdichten, bis zur Standfestigkeit“, erklärt Klaus Schulze vom Planungsbüro B.S.L. Nur: „Bäume brauchen das genaue Gegenteil, nämlich lockeren Boden. Wasser und Luft muss an die Wurzeln gelangen können.“ Die Lösung ist eine Art Käfig, der zwar Stabilität bietet, gleichzeitig aber zulässt, dass die Luft diffundieren – also die Erde durchdringen – und das Wasser auch die feinsten Wurzeln erreichen kann.
Einfach erklärt bleibt der Boden unter der Oberfläche locker, oben drauf bietet eine Schotterschicht den passenden Untergrund für das Straßenpflaster. „Die Stabilität, die wir für den Straßenbau brauchen, ist durch die Kunststoffkonstruktion gewährleistet.“ Ein Unterschied zu den drei Bäumen, die bereits die Marktstraße säumen, werde sicher schnell deutlich werden, glaubt Schulze: „Diese Bäume konnten sich nicht gut entwickeln, die neuen werden es ganz sicher, die Erfahrung haben wir an anderer Stelle schon gemacht.“ Mit dem Einlassen der Unterkonstruktion ist die „Operation Bau“ vorerst beendet: Die eigentliche Pflanzung wird erst nach der Kirmes folgen.