Bahnhof Soest: Feuerwehr hilft Rollstuhlfahrer aus verzwickter Lage

Es war kein klassischer Notfall, zu dem die Feuerwehr in Windeseile mit Blaulicht und Martinshorn ausrücken musste. Doch in einer gewissen Notlage befand sich der Rollstuhlfahrer, der am Sonntagabend den Notruf wählte, dennoch.
Soest - Der Rollstuhlfahrer war am Soester Bahnhof gestrandet, doch anders als unter der Woche gab es am Sonntag nach 20 Uhr keine Bus-Verbindung mehr in seinen rund sieben Kilometer entfernten Ortsteil am Rand des Soester Stadtgebiets. Ein Taxi habe den Mann samt seines fahrbaren Untersatzes nicht transportieren können, so tippte er gegen 20.50 Uhr die 112 in sein Handy.
Und von dort bekam er tatsächlich Hilfe: Ein Krankentransportwagen (KTW) des Rettungsdienstes nahm den Mann auf und fuhr ihn nach Hause. Da im KTW jedoch ebenfalls kein Platz für den Rolli war, rückte auch ein „kleines Besteck“ der Soester Feuerwehr an. Feuerwehrsprecher Kai Weets: „Telefonisch wurden ein paar Leute organisiert. Der Rollstuhl wurde in den Gerätewagen geladen.“ Die Feuerwehr brachte dem Soester seinen Rollstuhl nach Hause.
Routen-Vorschlag der Bahn mit 8 Stunden und 25 Minuten Wartezeit
Als Taxi- oder Bus-Ersatz sollte die 112 dennoch niemals missbraucht werden. Die Rettungskräfte kommen in Fällen, in denen nichts anderes mehr geht und dadurch ein kleiner zu einem großen Notfall werden könnte. Die letzte Bus-Verbindung vom Soester Bahnhof in den Ortsteil wäre am Sonntagabend übrigens um 20.36 Uhr gestartet - mit dem R51 nach Körbecke, dort 8 Stunden und 25 Minuten Wartezeit, um um 5.26 Uhr weiter zu fahren. Soweit zumindest die Routenplanung der Deutschen Bahn.
Mit Blaulicht und Martinshorn ging es für die Soester Feuerwehr am Montag gegen 7.15 Uhr dann übrigens zur Firma Magna am Overweg: Aus einem Tankcontainer drang eine leichte Rauchentwicklung. In dem Container war laut Kai Weets Schleifstaub gelagert worden. Dieser habe wegen hoher Luftfeuchtigkeit reagiert, sodass es zur Bildung kleinerer Mengen Wasserstoff kam.
„Der Behälter wurde nach draußen in einen sicheren Bereich gebracht. Dort wurde er fortlaufend von Mitarbeitern kontrolliert. Seitens der Feuerwehr waren keine Maßnahmen nötig.“ Der nächste Alarm ging um 8.37 Uhr ein - eine Notfalltüröffnung an der Wigbold-Von-Holte-Straße, nahe dem Stadtpark. Es war bereits der 503. Einsatz für die ehrenamtlichen Kräfte der Soester Feuerwehr in diesem Jahr.