Allerdings kommt die Schwierigkeit hinzu, dass die Autos nicht in der Zahl vorhanden sind, wie es eigentlich wünschenswert wäre. „Wir würden gerne mehr Autos verkaufen, wenn wir sie denn hätten, aber der Markt ist stark abgegrast und die Lieferzeiten zum Teil sehr lang.“
Ein Beispiel verdeutlicht die Situation: Während der Fiat 500e den Kunden in drei bis vier Monaten zur Verfügung stehen würde, erhöhe sich die Lieferzeit bei einem Mazda auf fünf bis sechs Monate und ein vollelektrischer Skoda sei erst in 18 Monaten verfügbar.
Mit ein Grund für die langen Wartezeiten sind fehlende Kabelstränge, die in der Ukraine gefertigt werden. Aber auch die Läger seien erschöpft, die Ressourcen aufgebraucht.
Das Thema Ressourcen macht auch nicht vor den Wallboxen halt. „Momentan gibt es Engpässe in den Lägern und es fehlen Teile“, bestätigt André Dreißen, Geschäftsführer der Stadtwerke.
Mehr als 150 Wallboxen seien im letzten Jahr verkauft worden, da es wegen der Fördermöglichkeiten einen regelrechten „Run“ auf die Ladeinfrastruktur gegeben habe.
Immerhin sind die Ladestationen für Zuhause nicht gerade billig. „Ab 600 Euro kann man eine Wallbox erwerben, teurer wird allerdings die Installation“, klärt Dreißen auf und versichert, dass den Interessenten mit Rat und Tat zur Seite gestanden wird, denn die Situation ist bei jedem individuell. Vom einfachen „Durch die Wand bohren“ bis zur „kompletten Umstellung der Hausinstallation“ sei alles dabei.
Einfacher ist es dann doch bei den öffentlichen Ladesäulen. 15 von ihnen mit jeweils zwei Ladepunkten verteilen sich im Stadtgebiet, das Netz soll nach und nach ausgebaut werden.
„Das geht aber auch nur da, wo es eine gewisse Verweildauer gibt und beispielsweise mehrere Geschäfte an einem Ort existieren. Der Autofahrer muss nämlich eine Zeit lang auf das Auto verzichten, wenn es aufgeladen wird“, erklärt Dreißen.
Bisher würden 80 Prozent der Ladungen zuhause oder im Betrieb vorgenommen. „Bei den öffentlichen Ladepunkten prüfen wir derzeit, wo noch weiter ausgebaut werden kann.“
Bei den KFZ-Zulassungen des Kreises Soest stehen die Zeichen auf Elektromobilität. Im ersten Quartal 2021 gab es insgesamt 1 780 Elektro-Zulassungen, davon 339 in Soest. Vom ersten bis zum vierten Quartal 2021 stieg die Anzahl der Elektro-Zulassungen kontinuierlich an. Im vierten Quartal waren es bereits 3 013 Elektro-Zulassungen (Soest: 583).