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Ausblick auf ein schwieriges Jahr: Was 2023 für Soest wichtig wird

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Von: Kathrin Bastert

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Was tut sich 2023 in Soest? Wir geben einen Ausblick.
Was tut sich 2023 in Soest? Wir geben einen Ausblick. © Daniel Schröder

Es ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Wie wird sich die Energiekrise entwickeln? Wann kommt ein Baukonjunktur-Programm, das die Verwerfungen im Markt aufgreift und wieder stabile Planung ermöglicht? Wie stabil ist die Wirtschaft?

Soest – Soest hat sich erklärtermaßen viel vorgenommen, das gilt für das Jahr 2023 und, denken wir an den Klimapakt 2030, die darauf folgenden sechs Jahre. Dass sich die Rahmenbedingungen innerhalb so kurzer Zeit so stark verschlechtern könnten, das hätte keine politische Partei, keine Verwaltungsführung erahnen können.

Jetzt heißt es, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das Portemonnaie zuzuhalten ist also kaum die richtige Wahl. Was geplant ist, soll umgesetzt werden. Dazu zählt das Wallentwicklungskonzept (als nächstes am Freiligrathwall), der barrierefreie Umbau der Marktstraße, die Weiterentwicklung des Verkehrsentwicklungsplans, die Digitalstrategie (Glasfaser!). Spannend wird es um das Dilas werden: Wird die Kalkulation dieses städtebaulichen Großprojektes darstellbar bleiben? Oder laufen die Kosten davon – dann müsste die Politik womöglich eine schwere Entscheidung treffen.

Soest 2023: Größer Handlungsbedarf beim Wohnen

Mindestens so interessant ist die Frage, was sich in direkter Nachbarschaft des neuen VHS-Standorts tun wird: Die Altlastensanierung auf dem alten Strabag-Gelände läuft und kostet eine Menge Geld. Die Baupreis-Entwicklung setzt die WMS, wie alle Bauherren, unter Druck. Auch dürfen die Soester gespannt sein, ob sich im neuen Jahr Veränderungen auf der Hilchenbach-Brache oder dem Coca-Cola-Gelände tun. Benötigt wird der Wohnraum dringend – vor allem Wohnraum in einem niedrigen Preissegment. Lösungen dafür werden viel diskutiert; greifbar scheinen sie nicht. Hier besteht der größte Handlungsbedarf.

Soest hat sich in den vergangenen Jahren optisch in geradezu atemberaubenden Tempo verändert. Gut denkbar, dass sich dieses Tempo ab 2023 verlangsamen wird. Ihre Konzepte über den Haufen werfen sollte die Stadt deshalb aber nicht. Nichts wäre schlimmer, als den nachfolgenden Generationen auch noch einen Investitionsstau aufzuladen.

Und was noch? Das Klinikum scheint sicheres Fahrwasser erreicht zu haben – und steuert doch direkt auf die nächsten Klippen zu. Denn die Krankenhausreform könnte für die kommunalen Kliniken zweierlei bedeuten: Finanzielle Sicherheit durch die Abkehr vom reinen Fallpauschalensystem. Oder massive Unsicherheit durch Spezialisierung und Leistungskonzentration.

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