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Neuerung bei Ärzten im Kreis Soest: Darauf müssen sich die Patienten jetzt einstellen

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Von: Tobias Hinne-Schneider

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Ein Stethoskop hängt um den Hals eines Arztes. © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Auf Patienten im Kreis Soest kommt seit Mittwoch, 18. Mai, eine Neuerung zu: die elektronische Fallakte. Das müssen Sie wissen.

Soest - Viele Praxen und Fachärzte in Soest nutzen ab sofort die elektronische Fallakte (EFA), auch das Klinikum Stadt Soest ist angeschlossen – weitere Praxen und Krankenhäuser sollen folgen. Im Universum-Kino haben Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), der Soester Facharzt Dr. Holger Brinkmann und Stefan Kratz vom Rechenzentrum Volmarstein die EFA vorgestellt.

„Der heutige Tag ist ein echter Meilenstein, damit setzen wir unsere Digitalisierungsstrategie konsequent fort. Die elektronische Fallakte ist ein Musterbeispiel dafür, wie sektorenübergreifende Versorgung funktionieren muss: einfach, digital und im Sinne der Patientinnen und Patienten“, erklärte Dr. Dirk Spelmeyer, Vorsitzender der KVWL.

Die folgenden Praxen und Kliniken im Kreis Soest sind am EFA-Portal angeschlossen:

Elektronische Fallakte: Was ist die EFA?

Die EFA ist eine Kommunikationsplattform, auf der Ärzte und andere Leistungserbringer Informationen zu einem medizinischen Behandlungsfall eines Patienten austauschen können. Nach der Behandlung wird die Akte gelöscht. In der Zwischenzeit können alle relevanten Dokumente von den behandelnden Ärzten zum Fall hochgeladen werden.

Elektronische Fallakte: Der Unterschied zur elektronischen Patientenakte?

Im Gegensatz zur elektronischen Patientenakte (EPA) wird die EFA vom Arzt geführt. Während der Patient in der EPA seine gesamten medizinischen Daten – seit Geburt – sammeln kann, werden in der EFA nur die Daten zum jeweiligen Behandlungsfall konzentriert.

Elektronische Fallakte: Wer hat Zugriff?

Will ein Arzt eine EFA anlegen, benötigt er die Zustimmung seines Patienten. Der Arzt kann dann einstellen, welche anderen Behandler die Akte einsehen und beispielsweise mit weiteren Befunden befüllen können – auch dabei entscheidet der Patient mit. Es können nur Ärzte auf die EFA zugreifen, die einen Zugang zum EFA-Portal besitzen; Krankenhäuser haben auch Zugriff über die Krankenhaus-Software.

Im Universum haben (erste Reihe von links) Dirk Spelmeyer (Vorstandsvorsitzender KVWL), Facharzt Holger Brinkmann, Jakob Scholz (KVWL) und Stefan Kratz (Rechenzentrum Volmarstein) die elektronische Fallakte vorgestellt.
Im Universum haben (erste Reihe von links) Dirk Spelmeyer (Vorstandsvorsitzender KVWL), Facharzt Holger Brinkmann, Jakob Scholz (KVWL) und Stefan Kratz (Rechenzentrum Volmarstein) die elektronische Fallakte vorgestellt. © Peter Dahm

Elektronische Fallakte: Was ist der Vorteil?

Lädt ein Arzt Befunde hoch, liegen diese in Sekundenschnelle bei den Mitbehandlern vor. „So können wir garantieren, dass keine Unterlagen verloren gehen und eine zielgerichtete Versorgung des Patienten erfolgen kann. Lästige Doppeluntersuchungen gehören beispielsweise der Vergangenheit an“, sagte Holger Brinkmann bei der Vorstellung der EFA. Darüber hinaus müssen sich die Ärzte auch nicht durch Unmengen an medizinischen Daten aus der EPA wühlen, alle für die Behandlung relevanten Daten liegen gesammelt vor. Die EFA ist kostenfrei für Ärzte und Krankenhäuser.

Elektronische Fallakte: Wie hoch ist die Datensicherheit?

Stefan Kratz, vom Rechenzentrum Volmarstein – dort werden die Daten gespeichert – sprach von „höchster Sicherheit“.

Im Notfall, beispielsweise nach einem Verkehrsunfall, muss es schnell gehen. Trotzdem muss die gesundheitliche Versorgung stimmen. Dass das im „Maria Hilf“ im Kreis Soest der Fall ist, beweist die Rezertifizierung als „lokales Traumazentrum“. Was dahinter steckt und was das für Patienten bedeutet.

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