Das gesamte Feuchtgebiet erlebte in diesen Zeiten einen radikalen Umbruch: weder von Flurbereinigung noch von der Errichtung eines illegalen Schrottplatzes blieb der Amper Bruch verschont.
Doch 1988 begann die Bio-AG des Conrad-von-Soest-Gymnasiums, das Feuchtgebiet und auch den Amper Bach wieder zu dem zu machen, was es einmal war: ein Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Ein großes Renaturierungsprojekt wurde dafür gestartet. Und erhielt viel Aufmerksamkeit.
Zahlreiche Anträge gingen durch die Politik, die Schüler gewannen mit ihrem Projekt 1993 den Wettbewerb „Jugend forscht“ auf Regional- und Landesebene. Neben vielen weiteren Preisen folgte auch der Bau einer ökologischen Station im Jahr 1996, die seitdem als grünes Klassenzimmer im Amper Bruch fungiert.
„Wir wollen die Diversität wieder herstellen“, erklärt Mario Hoffmann von der Abteilung Straßen, Gewässer und Grün von den Kommunalen Betrieben Soest. Man habe verstanden, dass die Begradigung des Bachlaufs ökologisch nicht wertvoll sei.
Deshalb sollen unter anderem Kolke, also Rückzugsorte für Fische, entstehen, der Oberboden des Bachs wird teilweise abgetragen oder aufgepflügt, damit die Grassaat einer für dieses Gebiet typischen Kräuterflur weicht. Totholze, Bäume mit Wurzeln und große Äste werden sowohl in Aue als auch Bachbett eingebaut, um als Strömungslenker die eigendynamische Entwicklung des Gewässers anzuregen.
„Der Bagger wird wahrscheinlich in dieser Woche noch fertig werden. Dann kommt noch eine Bepflanzungsfirma. Da wäre es schön, wenn die Schüler wieder dabei sein könnten“, hofft Dellbrügger.
Sowohl für die Renaturierung des Bachlaufs mithilfe des Baggers als auch für die Bepflanzung wurden insgesamt 120 000 Euro angesetzt. Mit einer Förderung von 80 Prozent beteiligen sich das Land NRW und die EU an dieser Maßnahme.