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Altenheime: Das Virus kommt von außen hinein - diese Regeln gelten

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Von: Daniel Schröder

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Altenheim
Die Bewohner der Altenheime zählen zu den von Corona besonders gefährdeten Menschen. (Symbolfoto) © Bernd Weißbrod/dpa

Trotz weggefallener Maßnahmen und langsam sinkenden Infektionszahlen: Die Corona-Pandemie ist weiterhin allgegenwärtig. Das sollte vor allem zum Schutz der gefährdeten Gruppen jedem bewusst sein.

Kreis Soest – „Derzeit sind die Corona-Infektionszahlen in Alten- und Pflegeeinrichtungen rückläufig. Die Gründe sind vielschichtig: Impfangebote werden von dieser Klientel sehr gut angenommen, zudem haben in diesen Einrichtungen Tätige seit 16. März einen Immunitätsnachweis vorzulegen. Die Umsetzung erfolgt konsequent. Trotz aller Maßnahmen lassen sich Keimeintrag und Ausbruchereignisse nicht immer verhindern“, erklärt Birgit Kalle, Sprecherin des Kreises Soest. Die Vorsichtsmaßnahmen seien weiter hoch – die fallenden Corona-Maßnahmen in den Pflegeeinrichtungen nicht spürbar. Und das sei gut so, sagen die Sprecher verschiedener Einrichtungen im Kreisgebiet.

„Es herrscht weiterhin Maskenpflicht im Haus, das Personal wird jeden Tag getestet, die geimpften Bewohner dreimal wöchentlich, die ungeimpften Bewohner täglich“, schildert Enzo Balke von der Thomä-Residenz in Soest. Von den ungeimpften Bewohnern gebe es jedoch nur noch „weniger als eine Handvoll“. Auch Besucher, die in die Einrichtung möchten, müssen einen tagesaktuellen Negativ-Testnachweis erbringen. Beim Personal gebe es wegen Corona-Infektionen „ein paar Ausfälle“. Dass es trotz der Testpflicht nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden könne, dass sich Bewohner infizieren, sagt Ingo Foer von der Seniorenresidenz in Völlinghausen. Zuletzt habe es einige Bewohner und Mitarbeiter getroffen, die zum großen Teil wieder genesen seien. Doch so ergehe es allen Einrichtungen derzeit. „Ich kenne keinen Kollegen, der nicht betroffen ist.“ Karsten Lambert vom Haus Mozart in Werl erklärt: „Es kann nur von außen ins Haus getragen werden.“ Die Infektionsherde seien also „weniger bei Bewohnern und eher bei Besuchern und Mitarbeitern“ zu suchen.

Altenheime: „Für uns hat sich nichts geändert“

Lambert merke „noch keinen Unterschied zu vorher“, als auch im öffentlichen Alltag noch strikte Corona-Maßnahmen herrschten. „Für uns hat sich nichts geändert. Draußen beruhigt sich die Lage ein bisschen – doch das liegt vermutlich auch daran, dass weniger getestet wird.“ Die Tests seien wichtig, um Infektionsherde frühzeitig zu erkennen: „Durch die täglichen Tests bei uns können Positiv-Fälle sofort herausgefiltert werden.“ Lambert betont: „Nach zwei Jahren scheint es so, als hätten wir die Lage im Griff. Dennoch wird das Ganze noch dauern.“ Glücklicherweise, so Lambert, gebe es bei der hochansteckenden Omikron-Variante hauptsächlich leichtere Verläufe. „Die, die es zuletzt getroffen hat, hatten nur sehr leichte Symptome. Sie waren zum Glück alle geimpft. Ich kenne bei uns niemanden, der durch Omikron so schwere Verläufe hatte, wie es sie noch bei der Delta-Variante gab. Die Impfungen erfüllen ihren Zweck.“

Nur wenige Bewohner seien noch ungeimpft. „Die Verabreichung der vierten Impfung läuft bereits, die Hausärzte kommen regelmäßig zu uns.“

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