Allerheiligenkirmes Soest 2022: Jetzt steht fest, wer das neue Jägerken ist

Soest hat ein neues Jägerken und das arbeitet in der Nachbarstadt Werl. Markus Ende ist dort Seelsorger der Wallfahrt, hat aber auch in Soest seine Wurzeln. Und es gibt noch mehr Gründe, warum ausgerechnet er in diesem Jahr für das wichtige Amt auserkoren wurde.
Soest - Er ist geboren in Essen, aufgewachsen in Ampen, wo er jetzt auch wieder wohnt, und baute sein Abitur am Convos: Markus Ende übernimmt die Rolle des Jägerken von Soest. Der 44-Jährige ist, selbstverständlich, ein riesiger Kirmesfan. Dass er selbst aber mal den Wams des Jägerkens tragen würde, das hätte er sich nie träumen lassen.
Bis vor wenigen Wochen nicht. Da war er auf ein Feierabend-Bier in der Zwiebel, zusammen mit seinem Freund Jens Wieners. Das Duo traf auf Bernhard Wieners, und der ist, genau: ein Jäger-Vater. Einer von jenen also, die Jahr für Jahr einen Amtsträger aussuchen.
Allerheiligenkirmes Soest 2022: Seelsorger mit besonderer Verbindung
Bedingung, um Jägerken zu werden ist, sich in Beruf oder (Vereins-)Funktion besonders um die Stadt Soest verdient gemacht zu haben. Das sah Bernhard Wieners bei Markus Ende erfüllt. Denn der diplomierte Religionspädagoge ist Seelsorger der Wallfahrt zu Werl. Und sie hat in mehrfacher Hinsicht eine besondere Verbindung zu Soest:
So verbindet nichts weniger als der Jakobsweg die Börde- mit der Hellwegstadt. Und es war der damalige Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich, der am 2. November 1661 (genau am Jahrestag des Kirmesstarts in diesem Jahr) mit dem Werler Bürgermeister Hermann Brandis dafür sorgte, dass eine Madonnen-Statue aus der Soester Wiesenkirche in die Basilika zu Werl kam. Seitdem pilgern die Menschen zur „Trösterin der Betrübten“, um ihre Sorgen und Nöte, ihren Dank und ihre Hoffnungen vor das Gnadenbild zu bringen.
Allerheiligenkirmes Soest 2022: Unterwegs auf dem Jakobsweg
Das Thema sei aktueller denn je, sagt der Seelsorger: „Seit den Corona-Jahren hat die Zahl an Menschen, die den Jakobsweg gehen, deutlich zugenommen. Viele erzählen mir als Seelsorger von ihren Unsicherheiten und Ängsten. Umso wichtiger finde ich es, Traditionen und Events zu haben, die ein Gegengewicht zu schlechten Nachrichten bieten und an den man sich festhalten kann. Deswegen freue ich mich auch schon auf die Allerheiligenkirmes.
Ab und zu braucht die Seele einfach ein bisschen Freude und Unbeschwertheit.“ Als Jägerken möchte er die verschiedensten Menschen zusammenbringen, ihnen einen guten Moment schenken und ein positives Gefühl vermitteln. „Wenn das klappt, ist viel gewonnen und ich habe Soest gut vertreten.“
Das neue Jägerken im Kurzporträt
Markus Ende ist 44 Jahre alt. Sein Geburtsort ist Essen, aber er wuchs in Ampen auf. Sternzeichen des Diplom-Religionspädagogen, der Wallfahrts-Seelsorger in Werl ist, ist Skorpion. Markus Ende hat ein besonderes Hobby: Er spielt leidenschaftlich Mau-Mau, ist sogar in einem Mau-Mau-Verein. Darüber hinaus liebt er das Segeln und geht gern schwimmen. Selbstkritisch fügt das neue Jägerken an, dass man ihn in manchen Dingen für zu pingelig hält. Seine beste Eigenschaft sei dagegen seine Hilfsbereitschaft. „Ich habe vor einiger Zeit eine Postkarte geschenkt bekommen wo draufsteht: ‘Du bist nicht nur der Hammer, sondern der ganze Werkzeugkasten’“. An der Allerheiligenkirmes schätzt er besonders, Freunde zu treffen und ein leckeres Bierchen zu trinken, aber auch die bunten Lichter in der dunkler werdenden Jahreszeit. „Und die lange Tradition der Allerheiligenkirmes finde ich großartig.“ Sein Lieblingskarussell ist „Die weiche Welle“ – gemeint ist das Big Monster. „Mit das Erste, was ich auf der Kirmes mache, ist, zehn Fahrchips zu kaufen. Gerne verschenke ich auch mal ein paar davon.“ An Soest liebt er „die perfekte Größe“ und dass sich die historische Stadtkulisse mit der modernen Stadt ergänzt.
Am Kirmesmittwoch wird das neue Jägerken traditionell bei der Kirmeseröffnung um 14 Uhr – diesmal, weniger traditionell, vor dem Musikexpress und nicht im Bayernzelt (denn das fehlt auf der 684. Allerheiligenkirmes) – sein Amt samt Hut und Degen vom bisherigen Jägerken übernehmen. Sein Vorgänger ist Christoph Carls, der ein Jahr lang die Stadt Soest und natürlich auch die Kirmes repräsentieren durfte, an der Seite von Bördekönigin Delia Mantau
Hier geht es direkt zum aktuellen Kirmesplan. Mittlerweile stehen die ersten Karussells in Soest, der Aufbau hat begonnen. Darum gibt es auch in diesem Jahr kein Kirmesfeuerwerk.