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Alarm im Marienkrankenhaus: Säure ausgelaufen - Feuerwehr im Einsatz

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Von: Daniel Schröder

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In Schutzanzügen gingen Feuerwehrleute ins Marienkrankenhaus, um die ausgelaufene Flüssigkeit aufzunehmen.
In Schutzanzügen gingen Feuerwehrleute ins Marienkrankenhaus, um die ausgelaufene Flüssigkeit aufzunehmen. © Weets/Feuerwehr Soest

Im Soester Marienkrankenhaus ist am frühen Donnerstagmorgen Peressigsäure ausgelaufen. Die Feuerwehr wurde angefordert.

Soest - Um Punkt 6 Uhr wurde die Feuerwehr Soest am Donnerstagmorgen wegen eines Gefahrgut-Alarms zum Soester Marienkrankenhaus gerufen: Im Bereich Desinfektion und Sterilisation des Krankenhauses war Peressigsäure ausgelaufen, wegen des beißenden Gestanks, der ihnen in die Nase stieg, riefen Krankenhausmitarbeiter umgehend die Feuerwehr.

Die kam zunächst mit einer Gruppe aus der Innenstadt. Unter Atemschutz machte sich ein Trupp auf den Weg zum Ort des Fauxpas‘. Das Missgeschick war glücklicherweise so weit von Haupteingang und Notaufnahme entfernt, dass der Krankenhausbetrieb ohne großartige Einschränkungen weiterlaufen konnte, berichtete Feuerwehrsprecher Kai Weets. Verletzte gab es ebenso wenig zu beklagen.

Marienkrankenhaus: Peressigsäure verteilt sich auf „ein bis anderthalb Quadratmetern“

„Im Rahmen der Erkundung unter Atemschutz konnte die Lage bestätigt werden. Der betroffene Flur-Trakt wurde weiträumig abgesperrt“, so Weets. Die Peressigsäure, die im Krankenhaus zur Desinfektion genutzt wird, hatte sich laut Weets auf einer Fläche von einem bis anderthalb Quadratmetern verteilt.

20 Kräfte der Feuerwehr waren vor Ort.
20 Kräfte der Feuerwehr waren vor Ort. © Weets/Feuerwehr Soest

Der Löschzug 6 als ABC-Zug wurde mit dem „Gerätewagen Gefahrgut“ (GW-G) nachgefordert. Unter Atemschutz und leichten Schutzanzügen gingen Einsatzkräfte vor, um die ausgelaufene Säure aufzunehmen. Dafür genügte ein Wischlappen. Dieser wurde in einem luftdichten Behälter verstaut, die Entsorgung übernimmt das Marienkrankenhaus.

Peressigsäure: Die Gefahren

Grundsätzlich sei mit Peressigsäure „nicht zu spaßen“, erklärte Kai Weets. Doch mit den entsprechenden Schutzvorkehrungen wie Atemschutz und Handschuhen sei der Umgang mit dem Gefahrstoff gut zu meistern. Peressigsäure hat eine reizende und ätzende Wirkung. Die Wirkung bei Hautkontakt kann von leichten Hautreizungen (Rötungen der Haut) bis hin zu schweren Schäden der Haut und des darunter liegenden Gewebes (Nekrosen) reichen. Die Augen sind in besonderem Maße gefährdet - durch Spritzer in die Augen kann es zu Reizungen und zu schweren Augenschäden und Erblindung kommen. Ähnliche Gefahr gilt für die Atemwege.

Die Feuerwehr war am Donnerstagmorgen rund zweieinhalb Stunden lang am Marienkrankenhaus im Einsatz.
Die Feuerwehr war am Donnerstagmorgen rund zweieinhalb Stunden lang am Marienkrankenhaus im Einsatz. © Weets/Feuerwehr Soest

Nach rund zweieinhalb Stunden konnte die Feuerwehr Soest, die mit sieben Fahrzeugen und 20 Kräften vor Ort gewesen war, den Einsatz beenden.

Einen ähnlichen Einsatz, jedoch deutlich größeren Umfangs, hatte es zum Jahreswechsel an Silvester im Klinikum Stadt Soest gegeben. Einen weiteren ABC-Einsatz gab es für die Feuerwehr Soest wegen auslaufender Säure am Dienstag zudem am City-Center.

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