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Aktion in Soest: So zeigt die Polizei Radfahrern jetzt, wo es langgeht

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Von: Daniel Schröder

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Mancher Radfahrer bekam am Dienstag ein „klärendes Gespräch“ mit den Beamten.
Mancher Radfahrer bekam am Dienstag ein „klärendes Gespräch“ mit den Beamten. Hauptkommissar Volker Krampe erklärte dem Radfahrer das Fehlverhalten. © Daniel Schröder

In Soest sind viele Radfahrer als „Geisterfahrer“ unterwegs, vor allem zwischen Bahnhof und Osthofentor und im Bereich der Fachhochschule (FH). Dem möchte die Polizei entgegenwirken.

Soest – Geister-Radeln ist in erster Linie gefährlich, kann die Radfahrer im Falle des Erwischt-Werdens aber auch 20 Euro kosten. Ums Abkassieren geht es der Soester Polizei jedoch nicht, ihre Beamten sind am Dienstag präventiv statt repressiv aktiv geworden und haben zur Sprühdose gegriffen.

Die Hauptkommissare Silke Hautkapp, Rainer Heinze und Volker Krampe vom Team der Verkehrsunfallprävention sprühten auf die Wege vor der Soester Polizeiwache und an der FH den Hinweis „Falsche Seite!“ – und zwar genau so herum, dass diejenigen Radfahrer ihn lesen können, die als Geisterfahrer unterwegs sind. Zuspruch gab es direkt von neugierigen Fußgängern, die sich erkundigten, was die „Künstler in Uniform“ da machten: „Solche Hinweise sollte es auch in der Fußgängerzone geben!“, betonte ein Passant. Wie konkret das Problem ist, zeigte sich ausgerechnet, als die drei Polizeibeamten in Uniform klar erkennbar am Werk waren: Obwohl er die Polizisten gesehen haben musste, dachte ein falschfahrender Radfahrer nicht daran, abzusteigen oder die Fahrbahnseite zu wechseln.

Radfahren in Soest: Mehr Fahrer, mehr Verkehrsverstöße

Volker Krampe stoppte ihn und suchte das Gespräch. Die Anzahl der Radfahrer in Soest und andernorts sei zuletzt spürbar angestiegen, betonte Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper: „Es steigen immer mehr Leute aufs Rad – Umwelt- und Energiespar-Gründe spielen da mit Sicherheit eine Rolle.“ Doch wo mehr Radfahrer sind, gibt es auch mehr Verkehrsverstöße: „Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es besonders gefährlich, wenn man auf der falschen Seite unterwegs ist“, warnt Volker Krampe.

Mit farblich gesprühten Hinweisen will die Polizei Radfahrer sensibilisieren.
Mit farblich gesprühten Hinweisen will die Polizei Radfahrer sensibilisieren. © Daniel Schröder

„Autofahrer schauen in den Ausfahrten nach links, denken, dass die Bahn frei ist und fahren los. Von rechts, aus falscher Richtung kommende Radfahrer werden schnell übersehen“, mahnt der Verkehrssicherheitsexperte. Vor der Polizeiwache sei die Situation besonders kritisch, da hier regelmäßig Einsatzfahrzeuge der Polizei zu dringenden Einsätzen ausrücken.

Die farblich gesprühten Hinweise auf den Radwegen sollen die Verkehrsregeln ins Bewusstsein der Radfahrer bringen. Wer als Geister-Radfahrer erwischt wird, kann von der Polizei mit einem Verwarngeld von 20 Euro belangt werden. „Es wird bald mit Sicherheit wieder Schwerpunktkontrollen in diesem Zusammenhang geben“, versprach Polizeisprecher Lückenkemper.

Durch die Sprüh-Aktion wurden die Polizisten übrigens nicht zu „illegalen Sprayern“: „Wir haben uns im Vorfeld natürlich die Genehmigung von der Stadt Soest als Straßenbaulastträger eingeholt“, unterstrich Volker Krampe.

Das sei jedoch nur eine Formalie gewesen, die Stadt habe sofort ein offenes Ohr für das Präventionsprojekt gehabt.

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