Die Verkaufsvorgänge sollen so gestaltet werden, dass Kunden das Ticket für einen, zwei oder direkt für drei Monate kaufen können. Das Entlastungspaket macht günstiges Bus- und Bahnfahren in den Monaten Juni, Juli und August möglich.
Dauer-Abonnenten der RLG – beispielsweise Inhaber von Jahrestickets oder Schülertickets – müssen sich nicht weiter bemühen. Ihr Ticket kostet ebenfalls nur neun Euro im entsprechenden Zeitraum. Anschließend wird wieder der normale Abo-Preis erhoben. „Unsere Kunden bekommen spätestens bis Mitte dieser Woche Post mit allen Informationen“, sagt Anette Zurmühl.
Bei dem 9-Euro-Ticket handelt es sich um ein personenbezogenes Ticket, erklärt sie. Die im Ticket eingetragene Person kann Linienbusse, S-Bahnen, Straßenbahnen, U-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpress-Züge (jeweils 2. Klasse) und Fähren, wenn sie zum ÖPNV gehören, nutzen. Die Mitnahme von Fahrrädern ist mit dem Ticket grundsätzlich nicht abgedeckt. Da gibt es im Kreis Soest Ausnahmen: In den sogenannten Fahrradbussen können Zweiräder auch mit dem 9-Euro-Ticket kostenlos mitgenommen werden.
Der Fahrplan ändere sich nicht, man gehe mit dem Grundangebot in die „Testphase“. Gleiches gilt beim Schienenverkehr, sagt Anne Zimmermann, Sprecherin beim NWL. Der NWL koordiniert den Zugverkehr im Gebiet Westfalen-Lippe. Zimmermann geht davon aus, dass es auf viel befahrenen Strecken oder vor größeren Veranstaltungen zu einer „Überlastung“ in den Zügen kommen wird. „Wir versuchen in Absprache mit den Verkehrsbetrieben so gut wie möglich gegenzusteuern“, sagt die Sprecherin. Allerdings sei das nicht einfach, schließlich habe man keine 100 Fahrzeuge in der Hinterhand und bei den Triebfahrzeugführern herrsche Personalmangel vor. Eine Prognose, wie voll es in Bus und Bahn wird, wollen die Sprecherinnen nicht wagen.
Die letzten Schritte für das 9-Euro-Ticket: Bevor das Ticket genutzt werden kann, muss die Finanzierung stehen. Das soll das Parlament in Berlin am Donnerstag, 19. Mai, beschließen. Einen Tag später (20. Mai) soll der Bundesrat zustimmen. Noch gibt es aber Kritik an der Maßnahme der rot-grün-gelben Regierung - vor allem aus CDU-geführten Bundesländern. Der Vorwurf: Der Bund will nicht genug Geld locker machen, um gestiegene Energie-, Bau und Personalkosten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ausgleichen zu können. 3,7 Milliarden Euro stellt der Bund zur Verfügung.
Das 9-Euro-Ticket startet am 1. Juni 2022. Bürger können dann im ganzen Land günstig Bahn und Bus fahren. Wie funktioniert die Monatskarte? Gilt sie auch im ICE?