- dass die flinken Flitzer mit einer Höchstgeschwindigkeit von nur 20 km/h gar nicht so flink sind;
- dass sie nur auf Radwegen, und wo es die nicht gibt, auf der Straße, aber nicht auf Gehwegen gefahren werden dürfen;
- dass Straßen, die verstärkt von Sehbehinderten genutzt werden – wie in Soest der Bereich um die von-Vincke-Schule am Hattroper Weg – nicht als Abstellplätze ausgewiesen werden;
- dass das Anmieten erst ab 18 Jahren möglich sein wird (das Fahren allerdings schon ab 14 erlaubt ist);
- und dass alle Scooter eine grüne Plakette haben – die Nutzer damit haftpflichtversichert sind.
Zumindest in der Theorie gibt es auch eine technische Lösung, die das „wilde“ Abstellen und Liegenlassen der Fahrzeuge irgendwo abseits der vorgesehenen Stellplätze in der Stadt verhindern soll. Über GPS erkennt das System den jeweiligen Standort – wird der Scooter außerhalb der virtuell definierten Abstellflächen in der Stadt zurückgelassen, läuft die Nutzung weiter – und damit auch die Kostenuhr: Pro Minute werden so zwischen 20 bis 25 Cent fällig.
Apropos Abstellflächen: Die Stadt hat in Absprache mit dem Unternehmen sowie der Feuerwehr eine ganze Reihe von Plätzen definiert – rein virtuell – und übers Stadtgebiet und Ampen, dem einzigen Ortsteil, der außerhalb der Kernstadt in das System einbezogen sein wird, verteilt. Ob sich Anzahl und Lage dieser Flächen dann auch in der Praxis bewähren, soll nach der Pilotphase, die voraussichtlich im Mai starten soll, beurteilt werden. Dann, so heißt es aus dem Rathaus, könne das Konzept auch angepasst werden.
Über Sinn und Unsinn vieler elektrisch angetriebener Scooter in Innenstädten als Alternative zu Autos wird leidenschaftlich gestritten.
In Soest – wie in vielen anderen Städten – ist damit die Hoffnung verbunden, ein klimafreundliches neues Mobilitätsangebot zu schaffen. Dafür sollen zunächst bis zu 150 Scooter in der Stadt eingesetzt werden. Nutzer laden eine App herunter und registrieren sich dort.
Für Deniz Ertin und seinen Arbeitgeber eine gute Nachricht: In ländlich strukturierten Kommunen werden die E-Scooter im statistischen Durchschnitt länger gefahren als in Großstädten – was wirtschaftlich natürlich entsprechend interessant ist.
Die Stadt erhofft sich ebenfalls einen Vorteil: weniger Autos in der City.