Zeit drängt für mehr Kita-Plätze in Möhnesee

Die Ungeduld bei vielen Mitgliedern des Schul- und Bildungsausschusses war deutlich spürbar, als es in der jüngsten Sitzung des Gremiums jetzt einmal mehr um das Thema Kindergartenbedarfsplanung ging.
Möhnesee – Die Zeit drängt, um den absehbaren Bedarf an Betreuungsplätzen in den Kitas der Gemeinde zu decken – gute Neuigkeiten hatte die Verwaltung aber nicht zu verkünden.
Erfahrungsgemäß ist das Ausbalancieren von Angebot und Nachfrage in den Kindertagesstätten ein schwieriges Geschäft mit vielen Unbekannten. Das hat auch das Jugendamt des Kreises Soest, das für die Planung in Möhnesee zuständig ist, mehrfach klargemacht.
Schon seit längerer Zeit ist aber durchaus sicher, dass die Schere zwischen vorhandenen und benötigten Betreuungsplätzen in den nächsten Jahren weit auseinander gehen wird. Die CDU-Fraktion hatte daher einen eigenen Antrag formuliert, in dem Auskunft über den aktuellen Sachstand der baulichen Planungen von der Verwaltung verlangt wurde – nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass es ohne den Bau einer weiteren Kindertagesstätte, vorgesehen ist als Standort Körbecke, sicher nicht gehen wird. „Es ist schon länger klar, dass wir in den nächsten Jahren große Probleme bekommen werden. Wir müssen also schnell handeln“, sagte Birgit Honsel (CDU) zur Begründung ihres Antrags. Christoph Koch, im Rathaus für das Thema zuständig, konnte in seinen Ausführungen aber wenig Hoffnung auf eine bereits konkret absehbare Lösung für das Problem machen, das von allen Beteiligten als dringlich eingeschätzt wird.
Nach aktuellen Berechnungen des Kreises werden zum Beginn des neuen Kindergartenjahres 2023/2024 im August bereits 48 Betreuungsplätze fehlen – jeweils zur Hälfte für Kinder unter und über drei Jahren. Das ist im Vergleich zu vorherigen Kalkulationen ein Mehrbedarf von zehn Plätzen.
Nicht berücksichtigt sind in dieser Berechnung Plätze für U3-Kinder, die in der Gemeinde in der Tagespflege angeboten werden.
Der von der Politik bereits abgesegnete Ausbau von Räumen im „Flohzirkus“ im ehemaligen Haus des Gastes, der eine Erweiterung der Kapazitäten um zehn Plätze ermöglichen wird, sollte planmäßig im Sommer abgeschlossen werden können, erklärte die Verwaltung – und kam dann zu den deutlich weniger erfreulichen Entwicklungen.
Bei mehreren bislang erwogenen Möglichkeiten, das Angebot an Betreuungsplätzen auszubauen, deuten sich zumindest keine schnellen Fortschritte an.
- Für einen Waldkindergarten in Brüningsen am Heinrich-Lübke-Haus fehlt es offenbar derzeit an den notwendigen Voraussetzungen. Der Träger des Kindergartens Entenhausen in Körbecke hatte sein Interesse daran angemeldet.
- Ein Anbau an die Kita in Völlinghausen, wo eine zusätzliche Gruppe untergebracht werden könnte, ist, so Christoph Koch, kurzfristig nicht möglich. Bei einer Umsetzung der Pläne dafür stünden Plätze frühestens im Sommer 2024 zur Verfügung.
- Hinter dem Neubau eines Kindergartens in Körbecke stehen ebenfalls noch viele Fragezeichen. Wann der wo gebaut werden kann, ist ebenso unklar wie die Frage, wann er tatsächlich eröffnet werden könnte.
Angesichts dieses Sachstandes war die Unterstützung des Ausschusses für den CDU-Antrag einstimmig: Er forderte die Verwaltung auf, möglichst zügig konkrete Schritte einzuleiten, um die baulichen Projekte für mehr Kitaplätze anzugehen.