„Was ist mit Brandschutz? Wenn so ein Teil Feuer fängt, wenn brennende Teile herunterfliegen, dann war’s das mit dem Arnsberger Wald, dann ist der weg“, so schimpfte sofort der erste Teilnehmer, kaum dass die Folien auf die Leinwand projiziert wurden.
„Eine Unverschämtheit gegenüber uns Bürgern, eine Vergewaltigung der Umwelt, eine Verschandelung der Natur in einer Landschaft, wo Touristen Erholung und Entspannung suchen, aber bestimmt nicht den Blick auf riesengroße Windmühlen, die über dem Wald und dem See aufragen, und die von überall her den Blick trüben?“ So schimpfte der nächste Teilnehmer, und es wurde schnell munter im Raum.
Harald Beckers und die ebenfalls anwesende Bürgermeisterin Maria Moritz glätteten dennoch schnell die Wogen: „Die Gemeinde ist der falsche Ansprechpartner – reden müssen alle mit den Investoren, mit den Projektentwicklern, und deshalb können wir nur dringend empfehlen, am Mittwochabend (27. April) um 17 Uhr nach Völlinghausen zu kommen. Dort findet in der Heidberghalle die erste Vorstellung der Windradprojekte statt, in Hewingsen am Freitag die zweite. Ebenfalls um 17 Uhr und wieder in der Schützenhalle.“
Harald Beckers: „Wir reden uns hier den Mund fusselig, alle schimpfen auf Rat und Verwaltung – aber sind wir mal ehrlich: Der Druck, der kommt von ganz oben. Wir wollen alle raus aus der Atomkraft, das ist beschlossen, und jetzt, wo wir uns von Russland unabhängig machen wollen, da wird’s noch dringender mit erneuerbarer Energie. Machen wir uns nichts vor: Hier unten bei den Gemeinden, da haben wir keine Möglichkeiten, da sind uns die Hände gebunden: Wir können widersprechen, dann kommt der Kreis Soest und genehmigt den Bau trotzdem – weil er das darf. Wir erinnern uns an die Windradgeschichte in Echtrop, da lief es genau so. Wir können auch klagen – aber das kostet, und es ist nicht gesagt, dass wir auch gewinnen.“
Zweites großes Thema: Kommen Wohncontainer nach Wamel auf das Gelände der alten Schule? Angekündigt war das durch die Verwaltung, ebenso, dass die Container zunächst für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine vorgesehen seien.
Allerdings: Die Container sind bestellt, aber noch nicht lieferbar. Noch bleibt die erwartete große Flüchtlingswelle aus – und der Standort Körbecke wäre ohnehin zuerst an der Reihe.
Und alle wollen wissen: Werden auch andere Flüchtlinge in den Containern wohnen? Könnte ein sozialer Brennpunkt entstehen? Wäre es nicht sinniger, geeignete Grundstücke zu suchen und klassisch zu bauen, anstatt Containersiedlungen zu schaffen?
„Wir als Gemeinde hatten die Vorgabe, uns zügig vorzubereiten auf alle Eventualitäten“, so umriss Maria Moritz die Notwendigkeiten. Die Fragen und Anregungen der Wameler will sie mitnehmen in die Diskussionen im Rathaus und in der Politik.
Harald Beckers ergänzte: „Die Bewohner in den Containern müssen nicht auf ein Dixi-Klo, das kann ich schon mal allen sagen, die sich ganz besorgt bei mir gemeldet haben.“
Ebenfalls diskutiert wurden Fragen zur zeitgemäßen Friedhofsgestaltung, zu mehr gestalterischer Freiheit für Angehörige und zum Umgang mit Grabpflege und Gedenksteinen bekannter Verstorbener. Niclas Dittrich vom Kulturausschuss und Bürgermeisterin Maria Moritz wollen für die Wameler miteinander im Gespräch bleiben.
Gerhard Bruschke stellte die Grundzüge der Grundsteuerreform vor, informierte über Bodenrichtwerte und Hebesätze, über Erfordernisse und Fristen bei der Steuererklärung.