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Dieses Windrad überragt alle: Bislang größte Anlage in Möhnesee entsteht zwischen Schalloh und Echtrop

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Von: Wissam Scheel

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Wie ein Puzzle: Zwischen Schalloh und Echtrop an der L 856 wird das Windrad schon seit längerem Stück für Stück zusammengesetzt.
Wie ein Puzzle: Zwischen Schalloh und Echtrop an der L 856 wird das Windrad schon seit längerem Stück für Stück zusammengesetzt. © Peter Dahm

In Möhnesee wird das bisher größte Windrad im Gemeindegebiet errichtet. Weitere sind in Planung.

Echtrop – Am 20. März soll der Bau fertiggestellt sein – vorausgesetzt, es läuft alles wie geplant, berichtet Projektleiter Marius Bange von Westfalen-Wind (Stand: 10. März). Es ist die bislang größte Windkraftanlage, die im Gemeindegebiet Möhnesee aufgestellt wird, bestätigt Jürgen Schmidt, Leiter des Bauamtes im Rathaus. Das Unternehmen Westfalen-Wind errichtet die Anlage zwischen Schalloh und Echtrop an der L 856. Ertragreicher wäre es natürlich, noch größere Anlagen zu bauen, sagt Bange. Das sei häufig aber nicht möglich. Ein Grund: Abstände zu Wohngebieten und anderen Windrädern.

In 120 Metern Höhe wird der circa 60 Tonnen wiegende Antriebsstrang in das Maschinenhaus des Windrades vom Typ Nordex N117/3600 eingebaut. Vier Monteure sind dabei in der Turmspitze und sorgen für die Millimetergenaue Montage.
In 120 Metern Höhe wird der circa 60 Tonnen wiegende Antriebsstrang in das Maschinenhaus des Windrades vom Typ Nordex N117/3600 eingebaut. Vier Monteure sind dabei in der Turmspitze und sorgen für die Millimetergenaue Montage. © Peter Dahm

ERNEUERBARE ENERGIE: Technische Daten des Windrades

Mit einem Rotordurchmesser von 117 Metern wird das Windrad knapp 180 Meter hoch und damit das bisher größte im Gemeindegebiet. Der Turm wurde aus fünf Elementen zusammengebaut. Mit einer so genannten Nennleistung, also der Leistung bei besten Wetterbedingungen von 3,6 Megawatt, ist das Windrad vom Typ Nordex N117/3600 in der Lage, jährlich mehr als 2500 Haushalte mit Strom zu versorgen. Betreiber der Anlage ist die Firma Westfalen-Wind aus Paderborn. Die Kosten für die Windkraftanlage belaufen sich auf ungefähr fünf Millionen Euro. Die exakte Menge, die tatsächlich in das Stromnetz eingespeist werden kann, schwankt stark und ist abhängig vom jeweiligen Standort des Kraftwerkes.

Dieser Kran muss bei starkem Wind hingelegt werden, damit ein Umstoßen verhindert wird.
Dieser Kran muss bei starkem Wind hingelegt werden, damit ein Umstoßen verhindert wird. © Peter Dahm

Windenergie in Möhnesee: Nachfrage wächst

Bislang galt in Nordrhein-Westfalen ein gesetzlich vorgeschriebener Mindestabstand von 1 000 Metern zwischen neuen Windenergieanlagen und Wohngebieten. Für das Repowering – damit ist der Ersatz älterer Anlagen oder Teilen davon durch moderne und leistungsfähigere gemeint – hat die Landesregierung die pauschale Abstandsregel hierfür nun gestrichen. In Lippetal im Kreis Soest wurde ein solches Vorhaben erst vor Kurzem genehmigt. Bis 2025 sollen die Mindestabstände insgesamt dann stufenweise ganz abgeschafft werden. Zukünftig plant Westfalen-Wind fünf weitere Windkraftanlagen in Günne, sagt Unternehmenssprecherin Sonya Harrison. Die Planungen stünden aber noch am Anfang, so Harrison. Mehr als 30 Windräder produzieren bislang Energie in Möhnesee – und die Nachfrage wächst, sagt Schmidt.

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