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Größtes Windrad in Möhnesee: Fertigstellung verzögert sich

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Von: Wissam Scheel

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Windig: Der Kran liegt, damit die Böen ihn nicht umstoßen können. Die Rotorblätter müssen noch installiert werden.
Windig: Der Kran liegt, damit die Böen ihn nicht umstoßen können. Die Rotorblätter müssen noch installiert werden. © Peter Dahm

Die Fertigstellung des größten Windrads in Möhnesee verzögert sich. Der Grund ist paradox.

Echtrop – Mit kräftigem Wind soll hier jetzt eigentlich schon Strom erzeugt werden. Starke Windböen bremsen den Bau des bisher größten Windrads in Möhnesee aber aktuell aus. Am 10. März berichtete unsere Zeitung, dass die von Westfalen-Wind betriebene Windkraftanlage voraussichtlich am Montag, 20. März, stehen soll. Dieser Plan wurde im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht. Jetzt soll die Fertigstellung der Montagearbeiten im Laufe der Woche geschehen – sofern die Windgeschwindigkeit mitspielt, berichtet Projektleiter Marius Bange (Stand: 20. März). Die Inbetriebnahme soll voraussichtlich im Mai erfolgen.

Dieser Kran muss bei starkem Wind hingelegt werden, damit ein Umstoßen verhindert wird.
Der mehr als 120 Meter hohe Kran kann bei Flaute seine Arbeit fortsetzen. Hier befördert er den Antriebsstrang für das Windrad in luftige Höhen. © Peter Dahm

Windradbau in Möhnesee: Vogelschutz

Vögel können durch Windkraftanlagen sterben. Besonders gefährdet sind dabei Greifvögel wie hierzulande der Rotmilan oder der Mäusebussard. Aber: Es ist unklar, wie viele Vögel durch Windräder sterben, denn sowohl die Zahl der Todesfälle als auch die Todesursachen sind schwer messbar. Der Standort des Windrads bei Echtrop halte die Abstandsempfehlungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) von einem Kilometer zu den Brutplätzen lokaler Vogelarten aber ein, sagt Hubertus Illner, ehrenamtlicher Biologe bei der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest (ABU).

ERNEUERBARE ENERGIE: Technische Daten des Windrads

Mit einem Rotordurchmesser von 117 Metern wird das Windrad knapp 180 Meter hoch und damit das bisher größte im Gemeindegebiet. Der Turm wurde aus fünf Elementen zusammengebaut. Mit einer so genannten Nennleistung, also der Leistung bei besten Wetterbedingungen von 3,6 Megawatt, ist das Windrad vom Typ Nordex N117/3600 in der Lage, jährlich mehr als 2500 Haushalte mit Strom zu versorgen. Betreiber der Anlage ist die Firma Westfalen-Wind aus Paderborn. Die Kosten für die Windkraftanlage belaufen sich auf ungefähr fünf Millionen Euro. Die exakte Menge, die tatsächlich in das Stromnetz eingespeist werden kann, schwankt stark und ist abhängig vom jeweiligen Standort des Kraftwerks.

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