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Weniger Knöllchen ausgestellt am See als im Jahr zuvor, aber mehr Einnahmen für die Gemeinde

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Von: Achim Kienbaum

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Wenn der Wohnmobilstellplatz in Delecke voll belegt ist
In der Sommersaison ist der Wohnmobilstellplatz in Delecke fast durchgehend ausgebucht. Da ist es keine Seltenheit, dass die großen Fahrzeuge, wie auf diesem Bild, an der Straße geparkt werden. © Peter Dahm

Auf diesen Beitrag zum Gemeinwesen hätten die meisten der Zahler womöglich gerne verzichtet – aber dann hätten sie ihr Auto halt ordnungsgemäß parken müssen. Haben sie aber nicht. Und weil sie dabei erwischt und dafür zur Kasse gebeten wurden, landeten sie als statistische Größe in der Jahresbilanz der Parksituation am See, die die Verwaltung jetzt präsentierte.

Möhnesee – Tillmann Wolff, der sich im Rathaus federführend um alle Angelegenheiten des ruhenden Verkehrs kümmert, beschränkte sich natürlich nicht nur auf die „Einnahmen“ aus Bußgeldern und Parkgebühren. Er leitete seine Ausführungen aber damit ein – erfreulich genug waren sie ja, gerade für den neben ihm sitzenden Kämmerer der Gemeinde.

Der konnte sich nämlich am Jahresende 2022 über einen Anstieg von satten 14 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor beim Gesamtumsatz an Parkgebühren freuen, in Zahlen: um 101 993 auf 832 384 Euro. Und das, obwohl am Südufer infolge der langen Sperrung des Stockumer Dammes und an der Sperrmauer weniger Fahrzeuge kostenpflichtig geparkt wurden. Mehr als ausgeglichen wurden diese Rückgänge nämlich durch Steigerungen am Seepark – mit dem zweiten Parkplatz dort – und in Delecke Nord und Süd (siehe auch Infokasten).

Noch wesentlich stärker angestiegen ist die Summe der Verwarn- und Bußgelder, und zwar von 154 376 Euro in 2021 auf 279 959 Euro – was einer Steigerung um 81 Prozent entspricht. Dabei wurden im Jahresvergleich mit 10 558 Knöllchen sogar 202 weniger ausgestellt. „Der Anstieg bei den Einnahmen erklärt sich eindeutig aus der Erhöhung der Strafen“, bilanzierte Tillmann Wolff – der allerdings auch zufrieden konstatierte, dass sich der hohe Kontrolldruck am Möhnesee inzwischen offenbar herumgesprochen habe: „Wir können feststellen, dass sich die Zahlungsquote bei den Parkenden signifikant erhöht hat. Das dürfte auch den Zuwachs bei den eingenommenen Parkgebühren erklären.“

Mehr Parkplätze?

Weil unter anderem die Kapazität des Parkplatzes an der Taucherbucht nicht ausreicht, brachte Tillmann Wolff eine Erweiterung ins Spiel.

Uwe Gronert (Grüne) erinnerte an dem Punkt allerdings daran, dass es im Rahmen der laufenden Überlegungen für ein umfassendes Verkehrskonzept eines der erklärten Ziele sei, motorisierten Verkehr vom See fern zu halten. In diesem Zusammenhang gehe es eher um Abstellmöglichkeiten weg vom See.

Ebenfalls gestiegen ist 2022 die Zahl der ausgestellten Jahresparkscheine, von 297 im Jahr 2021 auf 425 im Vergangenen Jahr. Mit berücksichtigt in dieser Zahl sind allerdings 138 vergünstigte Jahrestickets für Möhnesee, die so erstmals erworben werden konnten. Insgesamt, so listete Tillmann Wolff auf, werden aktuell 2250 Parkplätze in der Gemeinde bewirtschaftet, weitere 356 sollen im Verlaufe dieses Jahres hinzukommen. Am meisten genutzt werden sie in den Monaten zwischen April und Oktober.

Zu wenig Angebot im vergleich zur großen Nachfrage gibt es für Wohnmobile, die Plätze in Delecke und Völlinghausen sind gerade im Sommer fast durchgehend voll belegt. Hier wird über neue Angebote nachgedach

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