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Brückenfest bringt die Besucher in Fahrt

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Von: Thomas Brüggestraße

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Partystimmung herrschten unter den Besuchern der Konzerte, drei Tage lang Musik nonstop auf der Festwiese, lautete das Motto.
Partystimmung herrschten unter den Besuchern der Konzerte, drei Tage lang Musik nonstop auf der Festwiese, lautete das Motto. © Thomas Brüggestraße

Drei Tage Brückenfest nach der Corona-Pause kamen beim Publikum offenkundig an, einige Anwohner beklagen jedoch übermäßigen Lärm.

Körbecke – „Passt!“ sagt Brückenfest-Macher Michael Glöckner zu den Besucherzahlen: „Die Leute kommen, die Leute wollen wieder ausgelassen feiern, und natürlich ist und bleibt die Freiluftparty an der Fußgängerbrücke absoluter Kult.“ – „Nix wie hin!“ Das sagten sich wieder ungezählte Besucher nicht nur aus der Nachbarschaft.

Dicht an dicht drängten sich am Freitag und am Samstag die Partygäste bis nach Mitternacht vor der Bühne und freuten sich auf die angesagten Stars, für den Sonntag war Programm auf dem Wasser angesagt und lockerer Ausklang bis zum Abend auf der Wiese. „Rappelvoll“ war es nicht – der Neustart nach Corona war wie bei anderen Festen auch etwas holprig: Bei der Werbung, beim Personal, bei der Logistik, bei vielen Details, die alle erst wieder eingeübt werden wollen. Schwamm drüber: Die Leute hatten Spaß. Endlich wieder.

Zwischen Publikum und Akteuren auf der Bühne wie in diesem Fall den drei „Zipfelbuben“ klappte die Verbindung.
Zwischen Publikum und Akteuren auf der Bühne wie in diesem Fall den drei „Zipfelbuben“ klappte die Verbindung. © Thomas Brüggestraße

So war es an den drei Tagen: Die „Zipfelbuben“ rockten den Freitagabend und kochten die gute Laune unglaublich schnell und gekonnt hoch. Man kann halten was man will von dieser „Olivia“, die laut Text wenig wählerisch durch alle Betten hüpft: Die „Mucke“ kam an, und selbst die Damenwelt eskalierte munter zu dem Fetenhit.

Am Samstagabend machte die Band „Live and Famous“ das Publikum über Stunden locker – Jörg Bausch („Wie ein Tornado“) und Anna-Maria Zimmermann („Himmelblau“, „1000 Träume weit“) waren als Stargäste für den späten Abend angesagt.

Drei Tage lang Musik nonstop auf der Festwiese, essen und trinken an den Buden und Ständen – das Konzept funktionierte wie immer. Es war laut bis in die Nacht – wie immer. Manch einer im Ort dürfte deshalb wieder geschimpft haben, wenn er wegen der wummernden Bässe nicht in den Schlaf kam.

Die Verbindung von der Fußgängerbrücke die Promenade entlang bis hin zur Kirmes und dem Partyzelt an und hinter der Seetreppe, das funktionierte in diesem Jahr nicht: Corona ist noch lange nicht vorbei, und die Langzeitfolgen verderben aktuell den Schaustellern die Laune: Entweder sind sie selber krank oder das Personal, wenn überhaupt welches zu bekommen ist. Es reichte nicht für eine Brückenfestkirmes. „Ich hab’s dann gelassen für dieses Jahr“, sagte Michael Glöckner dazu: „Nächstes Jahr wird hoffentlich noch ein Stück besser – wir sind ja alle froh, dass wir überhaupt wieder solche Feste feiern können.“ Zu den Besucherzahlen wollte er sich noch nicht äußern, aber fest stand für ihn: „Es passt, das erste Brückenfest nach zwei Jahren Zwangspause war auf jeden Fall kein Flop.“

Klagen über Lärmbelästigung

Zum „Wasserprogramm“ gehörte wieder ein Drachenbootrennen am Samstagnachmittag, und am Sonntag stellten sich Segelschulen rings um den See bei gemeinsamen Rettungsübungen mit der DLRG vor. Das Drachenbootrennen dominierte übrigens diesmal die Freiwillige Feuerwehr aus Soest und Möhnesee: Die Löscher aus Soest Stadtmitte waren eingesprungen für die Bundeswehr-Reservistenkameradschaft Möhnesee, holten sich völlig unerwartet Platz eins und damit den Wanderpokal. Auf Platz zwei lag die Löschgruppe aus Brüllingsen. Die „Sea-Cops“, das Drachenboot-Team der Polizei aus Soest, landete nach drei ersten Plätzen in den Vorjahren dieses Mal auf Platz drei.

Des einen Freud’, des anderen Leid: Vor allem das abendliche Bühnengeschehen hat bei manchem Einwohner aus Körbecke eher Verärgerung ausgelöst. Selbst Samstagnacht gegen 24 Uhr sei der Lärm übermäßig gewesen, berichtet Leser Martin Rose: „Von dem Brückenfest kommt eine Lärmbelästigung, die mich und meine Familie aus dem Schlaf gerissen hat und die Nachtruhe verhindert.“ Das Brückenfest sei eine weitere Veranstaltung, die zu Lasten der Einwohner geht. Er habe die Gemeinde daher nachdrücklich aufgefordert, diese übermäßige Belästigung zu unterbinden.

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