Unbekannte übersprühen neu gestaltete WC-Anlage auf Parkplatz am Seepark

Was von Kollegen mit der Sprühdose verziert worden ist, das wird respektiert und nicht mit eigenen Motiven übersprüht. Ehrensache! Das dachte auch Streetworker Andreas Riedl. Verkehrt gedacht: Nur wenige Stunden, nachdem am Freitag das Toilettenhäuschen auf dem neuen Parkplatz am Seepark von jungen Leuten aus der Gemeinde mit professioneller Unterstützung farbenfroh gestaltet worden war, machten sich Unbekannte an ihr zerstörerisches Werk und beschmierten, was andere zuvor mit Fantasie und Können geschaffen hatten.
Körbecke – „Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß“, redet Andreas Riedl nicht lange um den heißen Brei herum – und schließt sich selber dabei mit ein. Vor allem die Schnelligkeit, mit der das Werk vom Freitag verunstaltet wurde, macht ihn einigermaßen fassungslos. „Ich hätte das nicht erwartet und finde es einfach superschade“, erklärte er am Montag.
„Sehr überrascht“ war auch Marcel Venemann, der mit seiner Firma „Sprühliebe“ das Projekt in Körbecke professionell begleitet hatte. Er hat schon in vielen Städten mehr oder weniger großformatige Flächen gestaltet – noch nie aber seien die so schnell wieder zerstört worden wie jetzt die Fassade des öffentlichen WC, das vor allem zur Straßenseite hin verunstaltet wurde. Weil ihn das auch persönlich umtreibt, erklärte er sich spontan bereit, noch am Montagabend an den Möhnesee zu kommen und den Schaden zu reparieren.
Es ist nicht nur ein finanzieller Schaden, den Unbekannte da mit ihren Schmierereien auf dem gerade erst frisch gestalteten Toilettenhäuschen angerichtet haben – aber bezahlt werden muss die Beseitigung der Schmierereien eben auch. Schließlich musste Marcel Venemann am Montagabend extra anreisen, um selber die Fassade wieder in den Zustand zu versetzen, wie er eigentlich gewesen war.
Weil er im Gegensatz zu den unbekannten Schmierern Profi ist, gelang das auch mit einigem Material- und Zeitaufwand. Und natürlich spielt dabei auch die Hoffnung eine große Rolle, dass es damit dann auch gut ist – und sich niemand ermutigt fühlt, erneut zu zerstören, was andere mit Liebe und Kreativität geschaffen haben. Und Hoffnung ist ja unbezahlbar.