Tempo 50 für den Berlingser Weg – „schwieriges Umfeld“

Die Verkehrssituation am Berlingser Weg ist schon etwas schwierig, das kann jeder selber prüfen, wenn er sich für eine halbe Stunde an den Berlingser Weg in Höhe der Einfahrten zu Aldi/Rossmann und Rewe stellt.
Möhnesee - Die Situation ist im Ganzen unübersichtlich, bei den zahlreichen Ein- und Ausfahrten, gleichzeitig gehen Schulkinder mit Ranzen auf dem Rücken über den Zebrastreifen zur Bushaltestelle oder in die Baugebiete. In diesem Bereich gilt Tempo 30 – doch ehrlicherweise muss man feststellen, dass sich nur wenige Fahrer tatsächlich daran halten, auch wenn eine Verengungsinsel den Verkehr abbremsen soll.
Der Verkehr habe zugenommen, das sagt auch Klaus-Peter Teipel. Der CDU-Ratsherr wohnt im angrenzenden Baugebiet. Durch die Ansiedlung von Aldi und Rossmann fahren nicht nur mehr Leute mit ihren Autos, die zum Einkaufen kommen, sondern auch Lastwagen, die als Zulieferer über den Berlingser Weg Waren zu den Geschäften bringen.
Klaus-Peter Teipel hat sich in den vergangenen Monaten dafür stark gemacht, dass dort am Berlingser Weg der Verkehr stärker beruhigt werden müsse.
Mit Blick auf die Kreisstraße 32 (Körbecker Straße), die von Büecke zur B 516 führt, hatte der Kommunalpolitiker eine Idee: „Ich beantragte beim Kreis Soest, auf dem Berlingser Weg zwischen B 516 (Haarweg) und dem Ortseingang Körbecke dieselbe Geschwindigkeitsbegrenzung wie auf der Kreisstraße 32 ab der Bundesstraße 516 bis zum Ortseingang Büecke, und zwar auf Tempo 50 km/h mit dem Hinweis ‘Markierung fehlt‘ zu beschildern.“
Denn ähnlich wie an der K32 fehlt auch am Berlingser Weg eine Fahrbahnmarkierung. „Die Verkehrssicherheit ist dadurch mindestens genauso beeinträchtigt wie auf der K 32“, so argumentierte Teipel – und erhielt Recht: Der Kreis bescheinigte, dass die Gemeinde als Straßenbaulastträger Verkehrszeichen anbringen darf, wenn die Sicherheit des Verkehrs auch nur temporär gefährdet ist. Die fehlende Markierung sei eine solche Gefährdung, das fand auch die zuständige Abteilung im Bauamt der Gemeindeverwaltung und wies in der vergangenen Woche den Bauhof an, das Schild „Tempo 50 – fehlende Fahrbahnmarkierung“ zwischen Haarweg und der Ortseinfahrt Körbecke aufzustellen. Inzwischen geschah dies durch den Bauhof.
Berlingser Weg wird überplant
Das Ganze geschehe jedoch nur provisorisch, denn der Berlingser Weg zwischen Einkaufszentrum und der Einfahrt zum neuen Hallenbad werde zurzeit überplant. Fest steht, dass der bestehende Bürgersteig erweitert wird. Denn sonst wäre es für die vielen Fußgänger, die zum oberen Baugebiet, dem jüdischen Friedhof oder demnächst vom Ortskern ins Hallenbad zu Fuß gehen möchten, zu gefährlich. Sie müssten dann im unbefestigten Straßengraben gehen. „Das Ziel ist, dass man in Zukunft am Berlingser Weg bis zu dem höher gelegenen Feldweg, der bei uns Panoramaweg genannt wird, über einen neuen Bürgersteig gehen kann“, so Teipel. Diskutiert werde auch, ob in Höhe der Hallenbad-Einfahrt eventuell eine Querungshilfe für die Fußgänger gebaut wird.
Auch Bauamtsleiter Jürgen Schmidt von der Gemeindeverwaltung erklärt, bei dem Gelände handele es sich um ein „schwieriges Umfeld“. Mit der Fertigstellung des neuen Hallenbads in wenigen Monaten sei der Bau eines Bürgersteigs entlang des Berlingser Wegs in Richtung Norden und Haar nötig – ob der Bürgersteig allerdings rechts oder links entlang des Berlingser Wegs geführt werde, müsse noch erörtert werden. Auch die Frage einer Querungshilfe müsse noch abgestimmt werden. Fakt ist, dass die Verkehrssituation dort entschärft werden müsse. Ein Planungsbüro sei mit der Überplanung des Berlingser Wegs bereits beauftragt worden. Das Planungsbüro werde bald seine Pläne vorstellen, erklärt Schmidt. „Wir möchten die Pläne möglichst noch vor den Sommerferien im Bauausschuss vorstellen“, so der Bauamtsleiter Schmidt. Die Gelder für die Maßnahmen stünden bereit.
Während des Bau des Discounter Aldi und des Drogeriemarktes Rossmann wurde eine der Bodenschwellen entfernt, die man schon vor Jahren zur Geschwindigkeitsreduzierung eingebaut hatte. Die zweite Bodenschwelle wurde erst kürzlich abgebaut, weil sie zu viel Lärm verursachte, vor allem, wenn Anhänger mit Ladung oder Lkw darüber fuhren. Teipel: „Das war für Anwohner wirklich nicht schön.“
Kurzfristig gab es Überlegungen, dort einen Kreisverkehr zu bauen, doch man habe sich dagegen entschieden, auch weil die Fläche dort für einen Kreisverkehr nicht ausreiche.