Staupe-Warnung für Hunde am Möhnesee aufgehoben: Kreis verschickt versehentlich alte Mitteilung

Der leitende Veterinär des Kreises Soest warnte vor einer großen Gefahr für Hunde am Möhnesee. Jetzt stellt sich heraus: Die ganze Warnung basierte auf einem technischen Versehen des Kreises Soest.
Update vom Sonntag, 9. Oktober, 11.10 Uhr: Kommando zurück: Die vom Kreis Soest herausgegebene Warnung vor dem Staupe-Erreger ist hinfällig und basiert auf einem Versehen der Kreisverwaltung. Wie der Kreis Soest soeben mitteilt, „wurde versehentlich automatisiert von presse-service.de eine bereits ein Jahr alte Pressemitteilung versandt.“
[Erstmeldung vom Sonntag, 9. Oktober, 9.22 Uhr]: Möhnesee - In Möhnesee sind zwei mit großer Wahrscheinlichkeit an der Staupe erkrankte Waschbären gesichtet worden. Einer Bürgerin war auf dem Günner Kirchweg ein Waschbär mit typischen Symptomen der Tierseuche aufgefallen. Das Tier wirkte desorientiert, hatte starke motorische Störungen sowie verklebte Augen und Nase. Ein zweites Tier mit ähnlichen Symptomen wurde in Neuhaus beobachtet.
Deshalb empfehlen die Amtstierärzte des Kreises allen Hundehaltern dringend, den Impfschutz ihrer Tiere zu überprüfen. Im Zweifelsfall sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Bereits im Jahr 2015 war Staupe bei Waschbären bzw. Füchsen in Rüthen und Warstein festgestellt worden, in 2017 in Rüthen.
Staupe-Gefahr am Möhnesee: Impfschutz ist wichtig
„Unserer Beobachtung nach entwickelt sich Möhnesee aktuell zu einem Hotspot der Tierseuche“, erklärt Professor Dr. Wilfried Hopp, Abteilungsleiter des Veterinärdienstes beim Kreis Soest in einer Mitteilung aus dem Kreishaus. „Umso wichtiger ist jetzt die Vorsorge der Hundehalter in Sachen Impfschutz.“
Der Leitende Kreisveterinärdirektor weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die erkrankten Waschbären durch die Erkrankung ihre Scheu vor Menschen verlieren und sich so auch unter Umständen Haushunden nähern könnten. Auch Jäger und Hundebesitzer, die oft im Wald unterwegs sind, sollten einen Blick in die Impfpässe ihrer Hunde werfen.
Staupe-Gefahr am Möhnesee: Schädigung des Gehirns
Die Staupe ist eine übertragbare Viruserkrankung. Kennzeichnend für die Erkrankung sind hohes Fieber und Abgeschlagenheit. Je nach befallenem Organsystem können Durchfall und Erbrechen oder Atemwegssymptome auftreten. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Schädigung des Gehirns mit zentralnervösen Erscheinungen kommen. Für Haushunde existieren seit vielen Jahren wirksame Impfstoffe. Auf die Grundimmunisierung ist sowohl bei Welpen als auch bei älteren Hunden zu achten.
In dieser Woche ist das nicht die erste Hiobsbotschaft für Hundebesitzer. Erst am Donnerstag hatten der Kreis Soest und der Ruhrverband mitgeteilt, dass sich für Hunde und Kinder gefährliche Blaualgen im Möhnesee ausgebreitet haben.