Das System erkenne Fehler eigenständig und melde diesen dann. „Die Mitarbeiter der Betreiberfirma haben den jeweiligen Fehler schnellstmöglich behoben“, sagt der zuständige Fachbereichsleiter Christoph Koch, der auch gleich um Verständnis und Nachsicht bittet, denn die ersten Beschwerden sind schon bekannt geworden. „Leider können in der Startphase der Umrüstung Fehler passieren. Die neuen Automaten bringen aber langfristig große Vorteile für die Besucher. Die Wechselgeldproblematik wird stark verringert, da man an den neuen Automaten auch bargeldlos zahlen kann.“
Von einem „total chaotischen Wochenende“ erfuhr unsere Redaktion von mehreren Körbeckern. Immer wieder haben die neuen Apparate die Leute zur Verzweiflung gebracht. Besucher standen ratlos vor den Geräten und mussten um Hilfe fragen. Ordnungsamtsmitarbeiter wurden zu Tröstern in der Not. Ein großes Problem: „Der Apparat nimmt die Karte nicht – wo bitte gibt‘s hier Kleingeld?“
Auch das steht in der Mitteilung der Gemeinde: Das Zahlen mit einer Bankkarte für „Dranhalten und gut ist“ funktioniert nur, wenn die Karte keine Eingabe einer Geheimzahl verlangt – das Programm des Parkscheinautomaten sieht schlicht nicht vor, was in Körbecke fast jeder Gastronom, jede Tankstelle, jeder kleine Imbiss mit Lesegerät anbietet.
Das Bezahlen mit dem Handy über eine Mobil-App bleibt weiterhin möglich. Sobald die Umrüstung vollständig abgeschlossen ist, soll man an allen Parkautomaten rund um den Möhnesee bargeldlos bezahlen können.
Beworben wird das Tagesticket: Für sechs Euro kann man einen Tag lang auf allen gebührenpflichtigen Stellplätzen parken, ein Standortwechsel ist dabei unbegrenzt erlaubt – man muss an einem neuen Stellplatz also kein neues Ticket ziehen.
Unser Test am Mittwochnachmittag zeigte: Der erste Automat auf dem Parkplatz im Seepark war außer Betrieb. Man sah einen schwarzen Bildschirm. Alles Drücken aufs Einschalten-Symbol half nicht. Der Münzeinwurfschlitz war blockiert. Ein Hinweis „Außer Betrieb“ fehlte. In zehn Minuten kratzten sich hier ein Dutzend Leute den Kopf: „Wie geht das Teil? Bin ich zu dumm?“
Ein paar Schritte weiter Richtung See stand ein weiterer Automat, der funktionierte. Sobald man das Einschalten-Symbol als solches erkannte, kam der Startbildschirm mit Begrüßung, danach eine Frage nach Art des Fahrzeugs, das parken soll, dann eine Übersicht mit Tarifen, danach ein Bildschirm zum Einstellen des gewünschten Betrags. Wer mit Karte zahlen will, muss das Symbol für kontaktloses Bezahlen kennen. Das Abtasten und Erkennen dauert recht lang – und es klappt nicht immer auf Anhieb. Veräppelt fühlten sich Kunden, die das System durch den bargeldlosen Bezahlvorgang führt, sogar eine Quittung ausdruckt – auf der dann „ungültig“ steht. Warum der Vorgang offensichtlich abgebrochen wurde, wird nirgends erklärt. Hier ist noch Luft nach oben.