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Zum Feierabend einen Firmenlauf: Mehr als 3000 Starter umrunden den See bei strahlendem Sonnenschein

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Von: Achim Kienbaum

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Sparkassen Firmenlauf 2022 im Seepark Körbecke
Ausgestempelt, umgezogen, aufgewärmt – und los geht´s: Mehr als 3 000 Mitarbeiter heimischer Unternehmen und Verwaltungen machten sich am Mittwochabend auf zu einer gruppendynamischen Laufrunde im Kreis der Kollegen. Möglich macht so was schon seit Jahren der „Sparkassen Firmenlauf“. © Peter Dahm

Die Rolle der Bad Boys teilten sich Yannick Schönfeld und Andreas Chevalier, die Rolle des Best Boys sicherte sich zweifellos ein namenloser Starter, der die schier endlos langen 6,5 Kilometer vor ihm tiefenentspannt im Schlendertempo und mit zwei Bratwürsten auf der Faust als Proviant anging – Erstere ohne erkennbare Schuldgefühle, Letzterer wohlweislich in Zivil, also ohne identifizierbares Unternehmens-Logo auf dem athletisch gespannten Shirt.

Möhnesee – Um gleich aufzuklären, was auf den ersten Blick rätselhaft erscheinen mag: Der Soester und der Altengeseker spurteten vorneweg und überquerten die Ziellinie mit minimalem Schweißaufkommen und entspannter Atmung nach knapp 23,5 Minuten als erste des mehr als 3 000 Teilnehmer zählenden Starterfeldes – der bereits erwähnte Fleisch-Fan hatte sich da womöglich gerade an den zweiten Zipfel gemacht, irgendwo auf dem Stockumer Damm. Man weiß es nicht.

Yannick Schönfeld und Andreas Chevalier gewinnen Sparkassen Firmenlauf 2022
Bad Boys im Doppelpack und Hand in Hand: Yannick Schönfeld (links) und Andreas Chevalier waren die Schnellsten - und hatten trotzdem ihren Spaß. Dafür aber keine Bratwurst unterwegs. © Kienbaum

Was die Drei verband war die Teilnahme am „Sparkassen Firmenlauf 2022“ mit Start und Ziel im Seepark unterhalb der Seetreppe. Und da geht es eben nicht, lieber Herr Schönfeld und lieber Herr Chevalier, ums Tempo, sondern ums Spaß haben – und am Rande möglicherweise auch noch um eine halbwegs ausgewogene Ernährung. Zur Ehrenrettung des Sieger-Duos, das zeitgleich, weil Hand in Hand, die Ziellinie überquerte, sei an dieser Stelle allerdings erwähnt, dass die beiden ambitionierten Sportler durchaus ihren Spaß hatten und den Lauf zur „einigermaßen lockeren Trainingsrunde“ erklärten.

Klammheimlich dankbar für die Wärme

Ganz so locker empfanden weniger durchtrainierte Starterinnen und Starter die sportliche Feierabendbetätigung in geselliger Atmosphäre wohl nicht. Hatten sie aber erst einmal bei strahlender Frühsommersonne und einigermaßen knackigen Temperaturen den Verlockungen der Eisdiele auf ihrem Weg zum Startbereich erfolgreich widerstanden, dürften sich wenigstens die Firmenlauf-Veteranen unter ihnen mit klammheimlicher Dankbarkeit des Platzregens erinnert haben, der sie im vergangenen Jahr eher unwillkommen abgekühlt hatte.

Eine Erinnerung, die auch Organisator Ingo Schaffranka noch sehr präsent war und ihn umso mehr über die perfekten äußeren Bedingungen beim „Sparkassen Firmenlauf 2022“ strahlen ließ.

Die Zeit der abgedrehten Kostümierungen, die traditionell immerhin prämiert werden, scheint zwar langsam aber sicher der Vorliebe für eher zweckmäßige Laufbekleidung mit Aufdrucken der jeweiligen Unternehmen zu weichen, das ein oder andere Team hatte sich aber doch in grelle Schale geschmissen. Einen Pokal dafür erhielt am Ende das Team des Landessportbundes.

Verschlagen und sehr verschlagen

Andere laufende Belegschaften zeigten dafür ganz eigene Qualitäten: So dürfte es kein Zufall gewesen sein, dass Läufer und Läuferinnen, die sich ganz zum Schluss betont gemächlich auf die große Runde über den Stockumer Damm und das Südufer zurück zur Seetreppe machten, das „Energizer“-Logo einer populären Batteriemarke auf der Brust trugen – ganz schön verschlagen!

Spreu und Weizen trennten sich schnell

Noch getoppt wurde das freilich von der Vertretung des Discounters Aldi: Die war zahlenmäßig und optisch so beeindruckend, dass unwillkürlich Sorge aufkam, so manche Kasse könnte in Südwestfalen an diesem Abend verwaist bleiben – weil ja alle Mitarbeiter beim Firmenlauf sind. Kaum aber war der Startschuss gefallen, trennten sich Spreu und Weizen. Während sich ein eher überschaubares Team von Kollegen auf den Weg machte, blieb ein eher größeres Team zurück im Start/Ziel-Bereich.

Was auf den ersten Blick noch eine Spur verschlagener als die „Energizer“ erscheinen mag, hatte aber auch seine ehrenhaften Seiten: Die lauffaulen Herren und Damen gaben die kühlen Getränke aus, die ihr Unternehmen großzügig spendierte.

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