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„Erasmus for Future“: Schüler stellen europäisches Bildungsprojekt vor

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Von: Wissam Scheel

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Flagge zeigen: Für den Klimaschutz halten (von links) Emma Funke, Taib Bobar und Arsenis Fentoseikin die Flagge der Europäischen Union hoch.
Flagge zeigen: Für den Klimaschutz halten (von links) Emma Funke, Taib Bobar und Arsenis Fentoseikin die Flagge der Europäischen Union hoch. © Scheel, Wissam

Schüler der Hannah-Arendt-Gesamtschule Soest haben eine Plakatausstellung erarbeitet. Das Thema: Klimaschutz. Dafür hat sich die Soester Schule mit Partnerschulen aus ganz Europa zusammengetan. Konkrete Maßnahmen für mehr Klimaschutz sind auch für die Gesamtschule geplant. Sie soll dadurch nachhaltiger werden.

Möhnesee/Soest – Der Erhalt und der Schutz der Umwelt sind zentrale Ziele der Europäischen Union. Und das Ziel, mehr für den Klimaschutz zu tun, einigt nicht nur die Schüler der Hannah-Arendt-Gesamtschule Soest (HAG) und die Vertreter des Liz, des Landschaftsinformationszentrums Wasser und Wald Möhnesee: Schüler aus fünf europäischen Ländern haben eine gemeinsame Plakatausstellung zu diesem Thema auf die Beine gestellt. Nun präsentieren Schüler der HAG ihr europäisches Bildungsprojekt „Erasmus for Future“ mit jener Ausstellung im Liz. Dafür haben sich die Neunt- bis Elftklässler der Gesamtschule mit Partnerschulen aus Dänemark, Rumänien, Spanien und der Türkei zusammengetan, um sich mit Aspekten der Klimakrise auseinanderzusetzen.

„Erasmus for Future“ und die Hannah-Arendt-Gesamtschule: Klima, Klima, Klima

Bereits seit längerem kooperieren die HAG und das Liz im Bildungsnetzwerk „Klimaschutz im Kreis Soest“. Im Dezember unterzeichneten sie eine Kooperationsvereinbarung, um ihre Zusammenarbeit noch weiter zu vertiefen. Die Plakatausstellung, die die Jugendlichen an den fünf Schulen arbeitsteilig zusammengestellt haben, widmet sich den Ursachen und Folgen der Klimakrise. Außerdem wird beleuchtet, inwiefern die Länder selbst zur Klimaveränderung beitragen und wie diese spürbar ist. Die Komplexität der Thematik auf den Kern herunterzubrechen und kompakt, aber dennoch fundiert darzustellen, „das haben die Schüler mit Bravour gemeistert“, erklärt Christian Neuhaus, Lehrer und didaktischer Leiter an der Hannah-Arendt-Gesamtschule.

„Erasmus for Future“ und die Hannah-Arendt-Gesamtschule: Reise nach Mallorca

Um die Plakate zusammenzutragen und gemeinsam vorzustellen, haben sich die Schülergruppen auf Mallorca getroffen. Der Weg zu diesem Treffpunkt sei alles andere als leicht gewesen, berichtet Schülerin Emma Funke. Die Zeit verging offenbar überhaupt nicht wie im Flug. Im Gegenteil. Zunächst sei es mit dem Zug in Richtung Küste, dann mit der Fähre auf die spanische Insel gegangen. Die Reise habe nicht nur länger gedauert – sie sei sogar teurer gewesen als die luftige Alternative, kritisiert Neuhaus. Alles für den Klimaschutz eben.

EUROPÄISCHE UNION: Das Erasmus-Programm

Das Erasmus-Programm war ein Förderprogramm der Europäischen Union. Es wurde zum weltweit größten Förderprogramm von Auslandsaufenthalten an Universitäten. Über Europa hinaus wurde das Programm im Jahr 2003 durch das Zusatzprogramm Erasmus Mundus erweitert. Bis dahin finanzierte es in seinen ersten rund 15 Jahren etwa eine Million Stipendien. Seit dem Jahr 2014 ist Erasmus mit anderen EU-Programmen zu dem integrierten Programm Erasmus+ für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport verschmolzen. Der Begriff Erasmus steht für EuRopean Community Action Scheme for the Mobility of University Students.

„Erasmus for Future“ und die Hannah-Arendt-Gesamtschule: Klimaschutz an der eigenen Schule

Klimaschutz. Das Thema soll an niemandem vorbeigehen, ist Emma Funke überzeugt. Auch an der HAG beschäftigt das Thema Nachhaltigkeit Schüler- und Lehrerschaft, weiß Neuhaus. Nicht umsonst ist Lehrer Dennis Uthof als BNE-Beauftragter (BNE: Bildung für nachhaltige Entwicklung) ernannt worden. Uthof sieht auch an der HAG Handlungsbedarf. Neben weniger Bodenversiegelung des Schulhofs sei ihm zufolge der größte Wunsch aus der Schülerschaft ein zweiter Wasserspender, den dann jeder benutzen darf.

„Erasmus for Future“ und die Hannah-Arendt-Gesamtschule: Wasserspender

Ein Wasserspender ist bereits in der schuleigenen Mensa vorhanden. Dieser dürfe paradoxerweise nicht von allen verwendet werden, wundert sich Emma Funke. Der Grund, so erklärt es Schüler Taib Bobar: Der Wasserspender sei ausschließlich für Personen vorgesehen, die dort zu Mittag essen – aus hygienischen Gründen. Außerdem sei seiner Kenntnis nach ausschließlich gestattet, die mensaeigenen Gläser zu füllen, schildert Taib Bobar. Im Gespräch mit unserer Redaktion klärt Neuhaus auf: „Verboten ist es grundsätzlich eigentlich nicht.“ Jedoch habe der Spender eine begrenzte Durchlaufmenge und sei somit überlastet, sobald er dauerhaft allen zur Verfügung stehe, begründet er. Der Wasserspender kann während der Öffnungszeiten der Mensa genutzt werden. Geplant sei, dass in naher Zukunft Schüler der Oberstufe den Wasserspender dauerhaft nutzen dürfen. Der Grund dafür, dass ein zusätzlicher Wasserspender sinnvoll ist, sei, dass dadurch zusätzlich die Laufwege verkürzt würden. Dadurch falle eine weitere Hürde weg, die die Schüler nicht dazu animieren würde, das Angebot zu nutzen und sich für wiederverwendbare Flüssigkeitsbehältnisse zu entscheiden.

Weitere Informationen

Die Plakatausstellung kann zu den gewohnten Öffnungszeiten des Liz (Dienstag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 17 Uhr; Samstag und Sonntag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr) besucht werden.

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