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Büecker wollen Gemeinschaftsräume in altem Spritzenhaus

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Von: Astrid Gunnemann

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Neue Pläne für ein altes Gebäude: Die Büecker wollen das ehemalige Feuerwehrgerätehaus umbauen zu einem Dorfgemeinschaftshaus.
Neue Pläne für ein altes Gebäude: Die Büecker wollen das ehemalige Feuerwehrgerätehaus umbauen zu einem Dorfgemeinschaftshaus. © Peter Dahm

Das Feuerwehrgerätehaus in Wippringsen für die Löschgruppe Büecke-Wippringsen ist im vergangenen Jahr fertiggestellt worden. Seitdem stehen die beiden „alten“ Feuerwehrgerätehäuser (FGH) in den beiden Dörfern leer. In beiden Orten haben sich Dorfgemeinschaften gegründet, beide Orte möchten die ehemaligen Gerätehäuser gerne als Dorfgemeinschaftshäuser nutzen. Bereits im März stellten die Ortsvorsteher ihre Pläne im Kulturausschuss vor, der die Pläne begrüßte. Am vergangenen Donnerstag, 25. August, diskutierte der Rat über die Umnutzung des FGH in ein Dorfgemeinschaftshaus.

Büecke – Das Dorfgemeinschaftshaus soll hauptsächlich dorfinternen Zusammenkünften, Bürgerversammlungen oder Informationsveranstaltungen der Gemeinde dienen. Durch einen Vertrag vom 13. Juli wurde das FGH der Dorfgemeinschaft Büecke im Zuge einer Zwischenlösung zur vorläufigen Nutzung überlassen. Jetzt stellte die Dorfgemeinschaft den Antrag, dem Dorf das FGH auch langfristig zu überlassen. Ortsvorsteher Jürgen Gölzenleuchter und der 2. Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Büecke, Martin Buxot, durften im Rat über ihre Pläne und Wünsche sprechen. Die Dorfgemeinschaft möchte das Haus gerne gegen einen geringen monatlichen Pachtzins mieten – ein Kauf komme nicht infrage. Alle Unterhaltungs-, Bewirtschaftungs- und Betriebskosten – also auch Strom- und Heizkosten – trage der Mieter. Zu den Unterhaltskosten trügen auch bauliche Instandsetzungsarbeiten bei – die Mitglieder des Vereins wollen selber „anpacken“.

Das Haus für Zusammenkünfte der Dorfbewohner zu nutzen, sei wichtig und fördere die Dorfgemeinschaft, hoben die beiden hervor. Laut einer Abstimmung hätten sich drei Viertel der Dorfbewohner für die Nutzung des Hauses als Dorfgemeinschaftshaus ausgesprochen. Zwar gebe es auch Widerstand zum Beispiel von einem Nachbarn, der Lärm etwa bei einer Disco oder Ähnlichem fürchtet, doch, so Gölzenleuchter, die Sorge sei unbegründet. Man wolle das Haus etwa zu Martinsumzügen oder zum gemeinsamen Fußballgucken nutzen. Arbeiten am Haus, wie etwa eine Decke abhängen oder streichen, will man selber erledigen. Gölzenleuchter schätzt, dass die Umgestaltung etwa 16 000 bis 18 000 Euro kosten wird. Geplant ist, im Haushalt 20 000 Euro für beide ehemalige Feuerwehrgerätehäuser einzustellen. Und die Hoffnungen seien gut, durch Leader-Förderungen in Höhe von 80 Prozent für die Projekte zu erhalten. „Dann blieben noch 4000 Euro für die Gemeinde übrig“, rechnet Gölzenleuchter vor und verspricht: „Wir machen ein Schmuckkästchen draus.“

Unisono begrüßten die Ratsmitglieder das Vorhaben und lobten das bürgerschaftliche Engagement der Büecker. Michael Grabs (CDU) erklärte, man müsse das Engagement der Bürger stärker würdigen und dem Verein Planungssicherheit für die Zukunft geben.

Auch die Fraktion der Grünen begrüßt das Vorhaben und gibt ihre Zustimmung. Uwe Beißner (Grüne) mahnte jedoch an, auch die Kritiker mitzunehmen, die das Projekt nicht toll finden – im Sinne des Dorffriedens. Christian Wolf (BG) erklärte, das Vorhaben stärke die Dorfgemeinschaft, seine Fraktion möchte allerdings vor der endgültigen Abstimmung noch Dinge geklärt wissen, wie energetische Fragen rund um das alte Gebäude. Wie sehe es um die Betriebskosten aus? Und: Eine vertragliche Grundlage wie etwa der Nutzungsvertrag zwischen Gemeinde und dem Verein der Dorfgemeinschaft sollte den Ratsmitgliedern vorliegen, bevor man grünes Licht gebe, denn das könnte später haushaltsrelevant sein. Tim Behrendt (FDP) sprach sich dafür aus, das Projekt, das mit einem tollen Konzept aufwarte und ein gelungenes Beispiel für Eigeninitiative sei, zu fördern, der Vertrag komme dann später.

Kritische Töne gab es von Gerhard Bruschke (SPD), er mahnte, man sollte nicht den dritten Schritt vor dem ersten tun und müsse auch die Besonderheiten in Büecke beachten. „Ist der Bedarf wirklich da?“, fragte er, denn nur 100 Meter weiter gebe es schließlich die Schützenhalle mit jeder Menge Platz. Es seien auch nicht alle Büecker, die zugestimmt hätten, sondern nur drei Viertel. Auch ein Nachbar stemme sich gegen das Vorhaben. Geklärt werden müsse auch, wie der Verein finanziell aufgestellt sei, der ja kaum über Eigenmittel verfüge. Er schlug vor, die Interimslösung erst einmal beizubehalten und zu schauen, wie sich der junge Verein entwickelt.

Der Rat beschloss mehrheitlich, einen längerfristigen Mietvertrag zwischen der Gemeinde und dem Verein zur Nutzung des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses als Dorfgemeinschaftshaus aufzusetzen. Die Miete soll einen Euro betragen. Der Rat empfiehlt, entsprechende Mittel in den kommenden Haushaltsberatungen zu berücksichtigen. Fünf Ratsmitglieder der SPD-Fraktion enthielten sich.

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