Am Freitag, 6. August, hatte Bürgermeisterin Maria Moritz eingeladen, um einen Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre des Bürgerwalds zu werfen. Die Bepflanzung sei weitgehend abgeschlossen, eine weitere Erweiterung des Bürgerwalds sei seitens der Gemeinde zunächst nicht in Planung. Die starke Nachfrage habe aber gezeigt, wie wichtig vielen Menschen der Wald sei. „Mein Dank richtet sich an alle, die hier mitgearbeitet haben. Das Miteinander hat gut geklappt, was zeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam an einem Strang zu ziehen“, so die Bürgermeisterin. Eine erste Infotafel mit den Namen der Baumpaten war bereits vor einiger Zeit am Bürgerwald aufgestellt worden, jetzt wurde eine zweite, die die Namen von Baumpaten sowie Flächenpaten dokumentiert, neu aufgestellt.
Der Bürgerwald sei ein Erfolgsprojekt, das betonten auch Andreas Schwan, Förster vom Landesbetrieb Wald und Holz, und Alexandra Teicher von der Wirtschafts- und Tourismus GmbH Möhnesee. Die Nachfrage nach Baumpatenschaften sei sehr groß gewesen. Die Anlässe, die mit den Baumpatenschaften verbunden wurden, waren vielfältig, erklärt Alexandra Teicher: Geburten, Hochzeitstage, Schulabschlüsse, oder auch einfach die Liebe zur Natur. Auch Schulklassen und Kindergartengruppen haben sich beteiligt. „Es sind bewusste Erinnerungen, die durch die Baumpatenschaft handfest und greifbar gemacht wurden“, so Teicher. Jeder Baum hat eine Nummer erhalten, die wiederum auf den Infotafeln zusammen mit dem jeweiligen Baumpaten verzeichnet sind. So können die Paten jederzeit „ihren“ Baum wiederfinden.
Förster Andreas Schwan und Bürgermeisterin Maria Moritz brachten auch die Idee ins Spiel, einige Flächen des Gemeindewaldes schlicht der Natur zu überlassen, und zu schauen, wie sich der Wald dort in Eigenregie entwickelt. Nur müsse man dieses Gelände einzäunen, um es vor Waldfraß zu schützen. Andreas Schwan beantwortete bei der Abschlussveranstaltung einig Fragen der Paten. „Wann wird es wieder einen richtigen Wald geben?“, war eine der Fragen. „Das kann richtig schnell gehen“, so der Förster.
Für die Einzelpatenschaften standen 2021 folgende Baumarten zur Wahl: Kirschbaum, Spitzahorn und Lindenblättrige Birke. Die Bäume sind schnellwüchsig und werden 20 bis 30 Meter hoch. Die Kirschbäume und der Spitzahorn werden von Insekten bestäubt und sind dadurch auch Nahrung für Bienen.
Die Lindenblättrigen Birken bilden schon in jungen Jahren große Samenmengen, die durch den Wind weitergetragen werden. Für 182 Bäume wurden Einzelpatenschaften übernommen. Dazu kamen 2021 Flächenpatenschaften. Die Größe der Flächen liegen zwischen 200 und 1.800 Quadratmetern. Die Bepflanzung der Flächen war vorgegeben mit Lärchen, Buchen, Douglasien, Roteichen, Schwarzkiefern oder Zedern.
Auch Firmen haben im zweiten Abschnitt Patenschaften über verschiedene Flächen übernommen.
Natürlich käme es darauf an, welche Bäume dort wachsen. Vor allem Birken seien eine Pionierart, die ihren feinen Samen sehr gut verteile und auf einer Freifläche schnell hochkäme.
Anders als Buchen und Eichen, die nicht von schnell wachsenden Birken beschattet werden dürften und die ihre Verwandtschaft um sich herum bräuchten. Die Chancen für den Erhalt stünden trotz allem gut, so Schwan, 90 Prozent der neu gepflanzten Bäume gingen an. „Die Pflanzen kämpfen, das kann man buchstäblich sehen“, so der Förster.
Doch auch ohne tägliche Gießkanne gingen die meisten Bäume zum Glück an. Einzelbäume, die der Sturm noch nicht umgeworfen habe, lasse man als Windbrecher stehen, so Schwan. Das Gelände des Bürgerwalds befindet sich am Südufer in Körbecke, unterhalb des Möhneseeturms.