Penzler: „Seit mehr als 50 Jahren gibt es das Haus schon. Wie lange genau, das kann ich nicht sagen. 34 Plätze hatten wir zum Schluss. Wir sind eine kleine Einrichtung, das hat uns für viele auch sympathisch gemacht. Klein heißt aber auch, dass man zu kämpfen hat, wenn ganz wichtige Pflegekräfte ausfallen oder kündigen.“
Bis Ende September sollen alle Bewohner umgezogen sein. Penzler: „Wir haben am 15. August mit dem Team zusammengesessen und diese schwere Entscheidung getroffen. Wir mussten schließen, weil uns fast die Hälfte der examinierten Pflegekräfte verlassen hat. Krankheit, Schwangerschaft, anderer Job – es sind unterschiedliche Gründe, warum Leute sich abmelden, sich anders orientieren. Examiniertes Personal findet man nicht von heute auf morgen. In der Zwischenzeit müssen wir aber die strikten Vorgaben einhalten und 24 Stunden, also rund um die Uhr immer mindestens eine examinierte Kraft im Haus haben. Rufbereitschaft reicht da nicht aus, und diese strengen Vorgaben aus den Versorgungs-Verträgen konnten wir einfach nicht mehr erfüllen. Unsere Bewohner müssen aber jederzeit zuverlässig versorgt sein, und deshalb war die einzig verantwortungsvolle Lösung für jeden Einzelfall ein Umzug in ein neues Haus.“
Ob es in diesen ungewissen Zeiten überhaupt schnell klappen könnte, Bewohner in anderen Häusern unterzubringen, wo ja die gesamte Pflegebranche mit großer Personalnot zu kämpfen habe, das sei eine wirklich bange Frage gewesen.
Penzler: „Wir hätten so lange weitermachen müssen, bis für alle eine Lösung gefunden worden wäre. Zumachen, den Schlüssel umdrehen, das kann man als Pflegeheim nicht einfach – man kann niemanden einfach auf die Straße setzen. Wir sind allen dankbar, die uns geholfen haben und Bewohner bei sich unterbringen: Die ersten Bewohner ziehen bereits um, und wir sind zuversichtlich, dass bis Ende September alle Bewohner eine neue Bleibe und eine gute Pflege haben.“
Für Andrea Penzler steht fest: „Das ist in der ganzen Not dann doch eine positive Nachricht. Und um das Personal muss sich auch niemand sorgen: 24 Leute sind im Team und haben sich um alle Bereiche im Haus gekümmert. Die Examinierten sind sofort woanders untergekommen, und auch alle weiteren Vollzeit- und Teilzeitkräfte haben neue Jobs. Das familiäre, sympathische Haus Elisabeth, das wird es leider in dieser Form nur noch ein paar Wochen geben.“