Luzia-Kirche künftig jederzeit zu besichtigen
VÖLLINGHAUSEN ▪ Die Gläubigen der St.-Luzia-Pfarrgemeinde Völlinghausen würden ihre Kirche nach der geplanten Innenrenovierung wiedererkennen. Das versprach Pfarrer Dr. Gerhard Best den Kirchenbesuchern am Sonntag während einer Gemeindeversammlung.
Lediglich eine gravierende Änderung ist geplant: Im westlichen Bereich der Kirche wird unter dem Fenster eine Tür eingebaut, die den Zugang zum Gotteshaus, zwar räumlich beschränkt, aber zu jeder Tageszeit ermöglicht. Ein dezentes Gitter wird den großen Kirchenraum vor Dieben oder Randalierern schützen. Best erfüllt mit dieser Änderung den Wunsch vieler vor allem auswärtiger Besucher, die die Kirche besichtigen, eine Kerze anzünden oder ein Gebet sprechen möchten.
Eine Versammlungsteilnehmerin fragte, warum der Zugang nicht über das bestehende Südportal möglich sei, da sich dort eine Rampe für Gehbehinderte und Frauen mit Kinderwagen befinde. Best: „Das haben wir auch überlegt, aber dann müsste das Gitter so angelegt werden, dass es wie ein Käfig aussieht. Daher haben wir uns für die westliche Variante entschieden.“
Des Weiteren stehen Arbeiten an den Elektroinstallationen und der Lautsprecheranlage an, die die Worte der Geistlichen zuletzt nur noch sehr leise übertragen hat. Die alten Lampen, die nur nach unten strahlen, sollen durch die ehemaligen Leuchten aus der Körbecker Kirche ersetzt werden, die nach unten und oben strahlen, und so für ein schönes, helles Licht im gesamten Kirchenschiff sorgen sollen. „Außerdem können ein paar Pötte Farbe nicht schaden, um der Kirche wieder mehr Glanz zu verleihen“, sagte Best.
Die Kosten betragen rund 263 000 Euro. Das Bistum Paderborn wird die Maßnahme mit rund 140 000 Euro bezuschussen. Den Rest muss die Kirchengemeinde selbst aufbringen. Gut 80 000 Euro davon können mit Eigenmitteln finanziert werden, die Differenz soll durch Spenden und Kollekten aufgefangen werden.
„Wenn Paderborn mitspielt, geht es am 12. November los. Alle notwendigen Unterlagen liegen vor, die Ausschreibungen sind erfolgt, die Aufträge an die Firmen vergeben“, so Best. Bis Ostern und zur Erstkommunion sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Während der Renovierungszeit finden die Messen in der benachbarten evangelischen Heilig-Geist-Kirche statt. Lediglich auf die Werktagsmesse am Dienstagmorgen wird verzichtet, da sie einfach zu aufwendig sei. Ansonsten bleibt alles wie gehabt. Auch die Weihnachtsgottesdienste fänden wie gewohnt statt, erläuterte Best.
Architekt Heiner Heuschäfer stellte die Renovierung im Detail vor. Die Kirchenbänke werden herausgetragen, die Skulpturen in die Renovierungsfirma transportiert, damit sie unversehrt bleiben. In der Kirche wird für die Putz- und Anstricharbeiten ein Gerüst aufgestellt. Im Chorraum sind einige Isolierungsarbeiten notwendig, um Stellen zu schließen, wo Wasser hereinläuft. Außerdem werden die Figuren gereinigt und retuschiert. In diesem Zusammenhang berichtete Heuschäfer, dass die Pieta, die sich zurzeit in der Friedhofshalle befindet, repariert und später in der Kirche aufgestellt werden soll.
Bearbeitet und gesäubert wird im Zuge der Renovierung auch die Orgel, die aus dem Jahr 1960 stammt.
Best kündigte an, dass er ähnlich wie in Körbecke während der Bauzeit Besichtigungen der Baustelle anbieten wird. „Wer will kann auf das Gerüst klettern und ein ganz anderes Bild der Kirche erleben.“ ▪ rgr