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Offen für alle: 40 Jahre Heinrich-Lübke-Haus

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Dieses Foto zeigt das Heinrich-Lübke-Haus kurz nach der Eröffnung vor 40 Jahren. Seither hat sich einiges verändert, so ist die Terrasse im mittleren Bereich des Bildes in den 1990er Jahren überdacht worden.
Dieses Foto zeigt das Heinrich-Lübke-Haus kurz nach der Eröffnung vor 40 Jahren. Seither hat sich einiges verändert, so ist die Terrasse im mittleren Bereich des Bildes in den 1990er Jahren überdacht worden. © Heinrich-Lübke-Haus.

MÖHNESEE -  430 000 Gäste in 40 Jahren, gleichbedeutend mit 1,9 Millionen Übernachtungen Als Besuchermagnet am Möhnesee ist das Heinrich-Lübke-Haus für die Gemeinde von herausragender Bedeutung. Jetzt kann die Einrichtung auf der Günner Hude ihr 40-jähriges Bestehen feiern, für Sonntag, 7. September, sind alle Interessierten zu einem umfangreichen Programm eingeladen.

1972 war der Grundstein gelegt, 1973 Otto Mantel als Hausleiter eingestellt worden. Doch fast wäre das Ganze noch schief gegangen, wie sich seine Frau Marianne Mantel erinnert: „Einen Tag, nachdem wir umgezogen waren, hieß es: Das Haus wird nicht gebaut.“ Geldmangel, bedingt durch die Folgen der Energiekrise, drohte das Projekt zu gefährden.

Aber nicht mit Otto Mantel. Dank seiner Verbindungen zur Militärseelsorge, für die er zuvor drei Jahre eine Einrichtung in Nauheim geleitet hatte, konnte Mantel gegen ein langjähriges Belegungskontingent ein günstiges Darlehen vermitteln. Das Projekt konnte weiter gehen. Und wie es weiter ging: Mit dem Belegungskontingent der Militärseelsorge war ein solider Grundstock gegeben. Zudem war das Heinrich-Lübke-Haus in den Anfangsjahren vor allem für kinderreiche Familie eine gefragte Urlaubsadresse. Die Interessierten mussten sich regelrecht bewerben, wie Marianne Mantel sich erinnert, drei Kinder war das Minimum. Es lockte ein dreiwöchiger Urlaub zu so günstigen Konditionen, da wäre das Zuhausebleiben teurer gewesen. Dass allerdings beispielsweise Familien mit einem Kind außen vor bleiben sollten, stellte im Grunde genommen eine Diskriminierung dar, berichtet Marianne Mantel. Behutsamer Wandel war angesagt: „Wir wollten ein Haus schaffen, wo alle Gruppen sich wohlfühlen.“ Heute buchen die Gäste wie in einem Hotel, allerdings einem mit besonders kommunikativem Ambiente. Dafür sorgt neben der qualifizierten Kinderbetreuung das Seminarangebot entsprechend des Bildungsauftrags als Landvolkshochschule. „Wir sind quasi eine VHS mit Internat“, sagt Martin Schwamborn, der die Leitung des Hauses 2001 von Otto Mantel, dem 2006 verstorbenen ersten Hausleiter, übernommen hat. „Zu uns kann jeder kommen“, beschreibt Geschäftsführer Schwamborn. Das gilt auch für Tagesgäste, Wanderer, die es nach einer Erfrischung gelüstet, oder die Besucher des Schwimmbades im Haus. Diese Offenheit gelte für alle gesellschaftlichen Bereiche, so Schwamborn, trotz der Trägerschaft durch die Katholische Arbeiterbewegung (KAB). Entgegen landläufiger Meinung muss das „HLH“ allerdings ohne Zuschüsse seitens der Kirche auskommen. Schwamborn: „Das Haus musste sich immer selbst tragen, auch die Seminare werden ohne Zuschüsse finanziert.“ Und dank einer kontinuierlichen Belegung mit rund 44 000 Übernachtungen pro Jahr stehe das Haus wirtschaftlich gesund da.

Ausdruck findet dies in dem Forum, einem Neubau mit zwei Seminarräumen, der im Rahmen des Jubiläumsfeier eingeweiht wird.

Festakt zum Jubiläum

Das 40-jährige Bestehen des Heinrich-Lübke-Hauses, Familienbildungsstätte der KAB, wird am Sonntag, 7. September, gefeiert. Beginn ist um 10 Uhr mit der heiligen Messe auf der Wiese vor dem Haus. Um 11.15 Uhr folgt der Festakt im neuen Forum mit Einweihung des Forums und einem Rückblick auf 40 Jahre Heinrich-Lübke-Haus in Form einer Power-Point-Präsentation.

Den Festvortrag hält anschließend Staatssekretär Karl Josef Laumann. Danach gibt es ein Mittagessen als „70er-Jahre-Büffet“ und ein Rahmenprogramm. Dazu gehören eine Ausstellung mit Fotos, Filmen und Presseartikeln, ein 70er-Jahre-Quiz, Kutschfahrten und Ponyreiten und ein kleiner Kreativ- und Trödelmarkt. - tbg

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