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Politik und Rathaus setzen auf Regionale 2025, um Verkehrsprobleme zu lösen

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Von: Achim Kienbaum

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Verkehrsansturm am Möhnesee im Sommer
Wer vor lauter Autos und Motorrädern das Wasser nicht mehr sieht – der ist im Sommer sehr wahrscheinlich am Möhnesee gelandet. © Peter Dahm

Eigentlich sollte es der ganz große argumentative Rundschlag werden im Verkehrsausschuss mit 12 Punkten, wie der Verkehr rund um den See endlich spürbar reduziert werden kann. Dann aber gab es zwar viel Input für die Ausschussmitglieder, die Redebeiträge blieben aber überschaubar.

Möhnesee – Das lag vor allem daran, dass Mirko Wolter von der Verwaltung zunächst eine umfangreiche Präsentation vorstellte mit dem aktuellen Sachstand des „Kreativprozesses Regionale 2025“ zum Thema „Nachhaltige Mobilität“. In diesem Rahmen haben Kommunen im Sauerland mit Seen in ihrem Gemeindegebiet Ideen dazu entwickelt, wie die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Menschen in ihrem Zuständigkeitsbereich gesteigert werden kann. Der Verkehr und die durch ihn verursachten Belastungen sind dabei ein wichtiges Thema.

Mirko Wolter stellte einige Kernziele der Kooperation vor: Mobilität ja, aber verträglich für Menschen und Umwelt war eins davon. Um das zu erreichen, seien innovative Maßnahmen gefragt, zum Beispiel Apps, die das Verkehrsaufkommen insgesamt im Umfeld der Seen reduzieren sollen. Dabei gehe es auch um eine „Umorientierung der Verkehrsteilnehmer vom Auto auf andere Verkehrsmittel“.

Wie das, eben auch in der Gemeinde Möhnesee an den besonders besucherstarken Sommerwochenenden erreicht werden könnte, dazu gibt es Ideen: Die Verkehrsströme sollen „digital und intelligent“ geleitet und in der Region, möglichst weg vom Seeuferbereich, verteilt werden.

Um „anders weiterzukommen“ könnte unter anderem ein Park- und Verkehrsleitsystem und ein Park-and-ride-System installiert sowie die verschiedenen Verkehre besser als bisher miteinander vernetzt werden.

Einen großen Stellenwert hat dabei auch das Thema Sicherheit, vor allem für Fußgänger und Radfahrer. Dazu könnten bauliche Lösungen beitragen, aber auch Geschwindigkeitsbeschränkungen – die auch noch zu weniger Lärm führen würden.

Grüne machen Druck

Große Konzepte sind gut und nötig, ihre Umsetzung dauert aber lange. Viel schneller, so die Hoffnung von Politik, Verwaltung und vielen Bürgern, können dagegen kleinere Einzelmaßnahmen wirken, die positiven Einfluss auf die Verkehrsprobleme ausüben könnten. Zwar gibt es dabei immer wieder Widerstände von verschiedenen Baulastträgern, bei einer Veranstaltung der Möhneseer Grünen erklärte Prof. Heiner Monheim aber, dass es mit dem Instrument des „Verkehrsversuches“ häufig möglich sei, Maßnahmen relativ kurzfristig einzuführen – um dann später deren Wirkung beurteilen zu können.

Mirko Wolter skizzierte aber nicht nur das bisher konzeptionell bereits Erreichte, sondern richtete auch den Blick nach vorn – speziell auf die Vorbereitung des nötigen Antrags für den zweiten Stern.

Ohne den wird nämlich alles bisher Entwickelte sehr wahrscheinlich niemals zu spürbaren Verbesserungen der Verkehrssituation führen, sondern stattdessen in irgendwelchen Schubladen verschwinden. Das aber soll unbedingt verhindert werden – wofür im Haushaltsentwurf 2023 unter anderem 150 000 Euro Planungskosten vorgesehen sind.

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