Seltener Anblick am Möhnesee: Starker Wasser-Sprudel auf dem Weiher

Auf dem Weiher des Möhnesees ist derzeit ein seltenes Schauspiel zu beobachten. Wir haben beim Ruhrverband nachgefragt, was es mit dem „Weiher-Sprudel“ auf sich hat.
Möhnesee - In höheren Lagen von Günne nahmen ab dem späten Donnerstagnachmittag viele Menschen ein starkes Rauschen war. Ein Anwohner erklärte, dass er zunächst dachte, dass die Möhnetalsperre überläuft. Ein Blick auf den Ausgleichsweiher gab zumindest die Antwort, woher das Rauschen stammt: Nahe des Wasserkraftwerks sprudelt das Wasser mit großer Kraft auf der Wasseroberfläche.
Doch was hat es mit diesem „Weiher-Sprudel“ auf sich? Markus Rüdel vom Ruhrverband erklärt gegenüber unserer Redaktion, dass derzeit rund 20.000 Liter Wasser pro Sekunde aus einem der vier Grundablässe drückt. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme, die der Ruhrverband ganz bewusst getroffen hat. Rüdel erläutert: „Normalerweise sind die Grundablässe nicht in Betrieb. Aktuell finden an den Kraftwerksleitungen jedoch Reparaturarbeiten zum Korrosionsschutz statt.“
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Weiher des Möhnesees sprudelt: Lautes Rauschen in Teilen Günnes zu hören
Wegen dieser Arbeiten liegen die Wasserleitungen des Kraftwerks, durch die das Wasser des Sees normalerweise zur Stromgewinnung geleitet wird, trocken. Durch die immensen Niederschläge der vergangenen Tage müssen jedoch weiterhin große Wassermengen aus der Talsperre abgegeben werden, um einen Überfluss zu verhindern. Daher wurde der südlichste der vier Grundablässe geöffnet. Die Zigtausend Liter Wasser, die nach oben drücken, verursachen den auffälligen Sprudel und ein lautes Rauschen, das vor allem in höheren Lagen Günnes zu hören ist.
Weiher des Möhnesees sprudelt: „Das kommt sehr selten vor“
„Passieren kann da nichts - das ist ein normaler Betriebszustand“, erklärt der Ruhrverbands-Sprecher. Rüdel bestätigt, dass es sich um eine recht seltene Maßnahme handelt: Die Schieber der Grundablässe werden demnach hin und wieder nur im Probebetrieb geöffnet und geschlossen - ein Vorgang, der normalerweise nur wenige Minuten dauert. „Dass da länger Wasser herauskommt, kommt sicherlich sehr selten vor“, sagt Rüdel. Läuft alles planmäßig, sollen die Arbeiten im Kraftwerk in der kommenden Woche abgeschlossen werden. Bis dahin wird der Weiher weiter sprudeln.
Vergangene Woche hatte der Ruhrverband gegenüber unserer Redaktion erklärt, dass der See deutlich voller ist als sonst zu dieser Zeit. Ein Überlauf solle trotzdem mit allen Mitteln verhindert werden. An der AVIA-Tankstelle in Möhnesee wurde ein 82-Jähriger, der sich nach einem Geldstück gebückt hatte, fast von einem Auto überrollt. Am Steuer: ein Mann, der unter Drogen stand.