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Schützenfest Hewingsen: Nachdenkliche Worte vom Oberst

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Von: Thomas Brüggestraße

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Die Hewingser Schützen marschierten bei der Parade am Gast-Königspaar Dirk Müller und Cornelia Decker vorbei.
Die Hewingser Schützen marschierten bei der Parade am Gast-Königspaar Dirk Müller und Cornelia Decker vorbei. © Thomas Brüggestraße

Natürlich sei es ermüdend, jeden Abend und jeden Abend Corona, Corona oder Ukraine, Ukraine zu hören oder von Rechtsauslegern in Deutschland und Europa, die allen die Welt neu buchstabieren und Gesellschaften grundlegend verändern wollen. Ist Umschalten eine Lösung? Das thematisierte Schützenoberst Stefan Brügger bei seiner Rede am Ehrenmal.


Hewingsen – Geschätzt 40 000 Tote habe der Überfall auf die Ukraine und die Gegenwehr der Ukrainer bereits gekostet – der Aggressor spreche von „Spezialoperation und Befreiung“, die Verteidiger wollen als Menschen, als Volk und Staat überleben. Seit Wochen hört man von morgens bis abends nichts anderes.

Störe das, überfordere das eine satte Wohlstandsgesellschaft? Abschalten, lethargisch und desinteressiert zu werden anhand der Turbo-Nachrichtenflut und nur noch auf die eigenen Pantoffeln zu schauen, Dinge einfach geschehen zu lassen, das sei der falsche Weg, es entzweie die Menschen, mahnte Brügger. Die Gesellschaft werde daran Schaden nehmen, man werde sich aus den Augen verlieren, man werde christliche Werte aus den Augen verlieren, jeder Einzelne werde Schaden nehmen, warnte der Schützenoberst.

Am Samstagabend legten die Schützen am Ehrenmal in Hewingsen einen Kranz nieder. Brügger zitierte dabei Albert Einstein: „Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, das ist wie an einem Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.“

Jürgen Heuser und seine Ehefrau und Königin Daniela zogen die aufmerksamen Blicke der Zuschauer auf sich.
Jürgen Heuser und seine Ehefrau und Königin Daniela zogen die aufmerksamen Blicke der Zuschauer auf sich. © Thomas Brüggestraße

Der Oberst weiter: „Es ist unsere Aufgabe, uns immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen, wie jeder für sich einen Beitrag dazu leisten kann, dass wir weiterhin harmonisch und in Frieden leben können.“ Jeder für sich trage mit die Verantwortung für positive Veränderungen – in den Familien, im Freundeskreis, im Berufsleben, in den Vereinen. Jedwede Gewalt sei kein Mittel, Konflikte zu lösen.

Nach der Gedenkfeier am Ehrenmal feierten die Schützen ihr Hochamt in der Marienkapelle und anschließend in der Halle verdiente Jubilare aus den zurückliegenden drei Jahren: Wegen der Corona-Pandemie hatten auch die Hewingser kein Schützenfest feiern können.

Königspaar und Hofstaat der Hewingser Schützen.
Königspaar und Vorstand der Hewingser Schützen. © Thomas Brüggestraße

Um so größer ist die Freude beim neuen Königspaar: Jürgen Heuser schaffte den lang ersehnten Sprung auf den Schützenthron, regiert jetzt gemeinsam mit Ehefrau Daniela. Am Sonntagnachmittag standen beide im glanzvollen Mittelpunkt: Die Parade am Dorfplatz mit dem neu errichteten Gedenkstein zum 950-jährigen Bestehen des Ortes wurde natürlich der Höhepunkt des Schützenfestes, und viele Fans von Schützenfest und Hewingsen säumten die Straßen. Zwei verdiente Offiziere standen mit im Rampenlicht: Heinz Thor ist seit 30 Jahren Mitglied im Vorstand. König Jürgen Heuser trägt seit 20 Jahren die Fahne der Hubertus-Schützenbruderschaft. Sohn Fabian hatte für seinen Vater die Vertretung übernommen.

Ehrung von Mitgliedern und Jubelkönigspaaren

Langjährige Mitglieder 2020: 25 Jahre: Reinhard Blesken, Sascha Düsener, Frank Ebel, Klaus Ebel, Guido Imberg, Winfried Junker, Rainer Krummel, Dietmar Nöcker, Michael Nöcker, Mario Schinner, Rainard Schmid, Carsten Sojka, Andre Spiekermann, Tobias Wortmann. 40 Jahre: Herbert Aßhoff, Norbert Gosselke, Rolf Liebscher, Peter Lütke Zutelgte, Wilhelm Steinmeier, Meinolf Twittenhoff, Mathias Wulf, Norbert Wulf. 50 Jahre: Bernhard Humpert, Josef Humpert, Friedhelm Mehlbreuer. 60 Jahre: Bernfried Brasse, Joseph Brasse, Theodor Mußhoff. 65 Jahre: Bernhard Humpert, Raimund Peck, Hermann Schneider, Adolf Wulf. Langjährige Mitglieder 2021: 25 Jahre: Eberhard Hollmann, Theodor Junker, Hubertus Kortenbusch, Hans-Georg Löffler, Michael Rahmann, Jürgen Riepe, Jan Frederic Schlösser, Martin Steinmeier, Theo Stemper, Mathias Wegener, Christoph Wortmann. 40 Jahre: Dirk Baukmann, Matthias Busemann, Josef Faust, Detlev Gethmann, Christoph Schneider, Ulrich Vorderwülbecke. 50 Jahre: Hartmut Vollmer, Karl-Heinz Vollmer. 65 Jahre Franz Tuneke. Langjährige Mitglieder 2022: 25 Jahre: Daniel Becker, Peter-Martin Königs, Joachim Münstermann, Egbert Nölle-Dunker. 40 Jahre: Rainer Busemann, Wilfried Grobe, Horst Nöcker, Meinolf Reichelt, Christian Schlösser, Hubertus Schlösser, Wymar Schlösser, Meinolf Tillmann. 50 Jahre: Werner Twittenhoff. 65 Jahre: Franz-Josef Brasse, Elmar Sörries-Trockels. Jubelkönigspaare 2022: Vor 70 Jahren regierten (†) Wilhelm Vollmer und Ehefrau (†) Luise, geb. Köhler. Vor 60 Jahren (†) Günter Wulf und Ehefrau Marlies, geb. Pieper. Vor 50 Jahren (†) Theodor Beckmann und Ehefrau (†) Paula. Vor 40 Jahren Martin Tuneke und Elke Steinmeier, geb. Vollmer. Vor 25 Jahren Stefan Brügger und Bianca Thiem. Königspaar 2019 bis 2022: Jens und Mareike Grote.

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